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Lohnt das marode Rathaus die Verteidigung?

Lohnt das marode Rathaus die Verteidigung?

Die Beueler Wäscherprinzessin Silvia I. setzt am Donnerstag zur Vollendung der "Mission Weiberfastnacht" an - Die Botzedresse und De Jonge spielen ab 10 Uhr im Vorprogramm - Neues Bühnenbild

Beuel. Kurz vor den tollen Tagen rücken nicht nur die Beueler Wiever noch enger zusammen. Auf knapp zehn Metern Luftlinie haben sich Schwarzrheindorfer Doppelkirche, Kennedybrücke, Mehlemsches Haus, Pützchener Riesenrad und Ramersdorfer Kommende versammelt. So jedenfalls haben die Maler die hiesigen Sehenswürdigkeiten auf dem neuen Bühnenbild für den Rathaussturm am Donnerstagverewigt.

Einen Tag vor Weiberfastnacht ist Obermöhn Evi Zwiebler guten Mutes, den Männern auch in diesem Jahr zu zeigen, wer die Hosen wirklich anhat. Die Wagentaufe in der Schauspielhalle Beuel haben Wäscherprinzessin Silvia I., Bezirksvorsteher Georg Fenninger und Zwiebler noch gemeinsam vorgenommen - für die nächsten Tage dürfte es das aber an trauter Dreisamkeit gewesen sein.

Schließlich will die Wäscherprinzessin die Wiever wieder mit dem Rathausschlüssel beschenken. Denn dieser symbolisiert die uneingeschränkte Macht bis Aschermittwoch. Verschlüsselt hat sie diese Botschaft in ihrem Motto "180 Joore lang, sen Beueler Wiever at ze jang".

Unerwartete Unterstützung, so munkelt man derzeit auf der schääl Sick, könnte die Wäscherprinzessin von ihrem ärgsten Widersacher erhalten. Fenninger hat schon öfters durchblicken lassen, dass er wenig Lust hat, das baufällige Rathaus zu verteidigen. Gut möglich also, dass er den Wievern die Schlüssel ohne Murren übergibt.

Für des Rätsels Lösung brauchen die Jecken noch etwas Geduld. Denn vor dem Sturm auf das Rathaus, der gegen 12 Uhr ansetzen soll, startet zunächst der Karnevalszug. "Wir haben 54 Gruppen und über 1 500 Teilnehmer", sagt Manfred Krahe, Leiter der Beueler Bezirksverwaltungsstelle. Nach der Aufstellung an der Schauspielhalle setzt sich der Zug um 9.45 Uhr in Bewegung.

Besonders erfreulich ist für Krahe die große Beteiligung der Schulen, wie Sankt-Adelheid- und Kardinal-Frings-Gymnasium und Gesamtschule. Zum ersten Mal mischen auch die Schützenfrauen Pützchen im jecken Geschehen mit. Schließlich stammt Silvia I. aus ihren Gefilden. Unterstützung in der "Mission Weiberfastnacht" scheint somit garantiert.

Wer sich einen Logenplatz vor dem Rathaus sichern möchte, muss sich bis zur Ankunft des Zuges nicht langweilen. Um 10 Uhr geht auf der Bühne das Vorprogramm los. Die Moderation liegt wieder in den Händen von Vize-Obermöhn Ina Harder. Sie empfängt um 10.35 Uhr die "Botzedresse", die den Jecken mit ihren Karnevalsliedern einheizen werden. Ein letztes Mal gibt Harder das Mikrofon um 11.15 Uhr ab, wenn "De Jonge" vorbeischauen.

Nach dem Sturm blasen die Beueler Stadtsoldaten mit ihren Instrumenten die Siegeshymne. Bis 13.30 Uhr unterhalten die Bluebirds vor dem Rathaus. Trotz der Bauarbeiten am Konrad-Adenauer-Platz steht den Narren wieder das Karnevalszelt zur Verfügung - die Bauarbeiter haben den Platz kampflos überlassen. Ob sich die Männerriege um Bezirksvorsteher Fenninger daran ein Beispiel nimmt?

Geänderter Zugweg

Ab 9.45 Uhr schlängelt sich der närrische Lindwurm an Weiberfastnacht durch die Straßen Beuels, bevor um 12 Uhr die Rathauserstürmung erfolgt. Wegen einer Baustelle auf der Siegfried-Leopold-Straße ändert sich der Zugweg.

Der Verlauf: Siegburger Straße, Königswinterer Straße, Beuel Unterführung, Bahnhofsplatz, Obere Wilhelmstraße, Siegfried-Leopold-Straße, Hans-Böckler-Straße, Zingsheimstraße, Friedrich-Friesen-Straße bis zur Kreuzung Siegfried-Leopold-Straße, Limpericher Straße, Gottfried-Claren-Straße, Johann-Link-Straße, Hermannstraße, Friedrich-Breuer-Straße.

Damit der Zug die engen Straßen ungehindert passieren kann, gelten dort von 8.30 bis 12 Uhr Halteverbote. Wer trotzdem parkt, muss damit rechnen, abgeschleppt zu werden, teilt die Stadt mit. (hgh)