Närrische Notizen

Der kleinste Karnevalszug der Stadt geht durch Heidebergen - Jecke Reiter in Holtorf - Eine neue Standarte für Ramersdorf - Volksbank in Beuel wird zum Gürzenich

Holtdorf. Neugierig begutachtete die Fuchsstute Ginger ihre Reiterin Katalina Schweitzer. Irgendwie sah die junge Dame heute anders aus, schien sich das Pferd zu denken. Tatsächlich begrüßte Schweitzer das Schulpferd des Reiterhofs Gut Ettenhausen nicht in der ganz gewohnten Reitkluft, sondern zum großen Karnevalsreiten in einem Kochkostüm mit Kugelbauch und Riesenmütze.

"Den Bauch habe ich extra ausgepolstert. Ich bin mal gespannt wie es sich damit reitet", sagte Schweitzer. Rund 40 bunt kostümierte Reiter und Pferde beteiligten sich an dem närrischen Spektakel in der Reithalle. "In vier Gruppen gilt es, im Kostüm übliche Partyspiele zu absolvieren. Ob Reise nach Jerusalem oder Kartoffellauf, alle Spiele müssen hoch zu Ross überstanden werden", erklärte Andrea Rieger, Leiterin der Reitschule.

"Es ist wirklich mal was anderes. Ich bin heute das erste Mal dabei und finde es wirklich spannend", sagte Schweitzer. So offensichtlich die Pferde die ungewohnten Monturen ihrer Reiter auch bemerkten, gestört hat es kaum ein Tier. "Für uns selber ist es wohl am ungewohntesten", sagte Schweitzer.

Heidebergen. Das grundlegende Prinzip eines Karnevalszuges stellte der Bürgerverein Heidebergen am Sonntag bei seinem Kinder-Veedelszoch auf den Kopf. "Dies ist nicht nur der kleinste Zug Bonns, sondern auch der einzige bei dem keine Leckereien aus dem Zoch hinausfliegen, sondern die Anlieger den Zugteilnehmern Kamelle zuwerfen", erklärte der Bürgervereinsvorsitzende Karl-Heinz Post.

Rund 100 Pänz zogen mit ihren Eltern von der Heidebergenstraße Richtung Holzlarer Hof. "Dort erwartet die Kinder dann ein bunter Karnevalsnachmittag mit einem Zauberer und Besuchen der LiKüRa-Prinzessin Claudia I., der Wäscherprinzessin Christine I. und des Holzlarer Kinderprinzenpaars Julius I. und Sarah II.", erklärte Post.

Ramersdorf. An die verstorbenen Mitglieder ihres Elferrates erinnerten sich die Narren der Karnevalsgesellschaft Ramersdorfer Junge in einer Messe in der Sankt Gallus Kirche. Als Regentin des LiKüRa-Staates nahm LiKüRa-Prinzessin Claudia I. auf ausdrücklichen Wunsch an der Messe teil. "Sie möchte damit kundtun, dass Kirche und Karneval sich nicht ausschließen", erklärte der Gringes von Ramersdorf, Ingo Pelzer.

Im Anschluss an die Messe erfüllte Pelzer dem Elferrat einen 50 Jahre gehegten Wunsch - eine eigene Standarte. "Seit 2004 gibt es zwar eine Vereinsfahne, aber wenn befreundete Vereine Orden oder Wimpel für “die Standarte„ schenkten, musste immer damit heraus gerückt werden, dass wir so was nicht haben", erklärte der Gringes. Zum 50-jährigen Jubiläum sei es aber an der Zeit gewesen, dass das Maskottchen, der "Schäng", endlich auch auf einer Standarte Platz nimmt.

"Und wenn wir schon eine haben, dann wollten wir natürlich nicht kleckern, sondern klotzen. Unser Träger Georg Piontek darf nun mit der größten Standarte im LiKüRa-Staat herumlaufen. Sie ist stolze 80 mal 80 Zentimeter groß", sagte Pelzer.

Beuel-Mitte. In den "Gürzenich von Beuel" verwandelte sich die Volksbank Bonn/Rhein-Sieg-Filiale an der Friedrich-Breuer-Straße beim närrischen Nachmittag. Schlag auf Schlag gaben sich die Tollitäten in den frei geräumten Bankräumen die Klinken in die Hand. "Neben den amtierenden Regenten wurden Kunden sowie Vertreter aus Politik und dem Beueler Vereinsleben eingeladen", erklärte Filialleiter Markus Mager.

Als ersten Gast durfte er die Prinzengarde Vilich-Müldorf mit dem Kinderprinzenpaar Alena I. und Tim I. begrüßen. Ihnen folgten das Kindertanzcorps des Beueler Stadtsoldaten-Corps Rot-Blau sowie ihre Lieblichkeiten Wäscherprinzessin Christine I. und LiKüRa-Prinzessin Claudia I. Während der Veranstaltung fand eine Tombola zu Gunsten des Don-Bosco-Jugendheims der Katholischen Sankt Josef und Paulus Gemeinde.