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Fussisch Julchen bändigt den roten Hans: Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten

Fussisch Julchen bändigt den roten Hans : Prunksitzung der Beueler Stadtsoldaten

Auch noch spät nach Mitternacht standen Freunde und Förderer der Beueler Stadtsoldaten im Foyer des Brückenforums beieinander - und es gab nur ein Thema: Die Prunksitzung am Samstagabend war die wohl beste ihrer Art in den vergangenen Jahrzehnten.

Und das hatte viele Gründe: Die Akteure auf der Bühne waren in Topform. Literat Thomas Theuerzeit hatte mit Hilfe der Agentur "Alaaf de." eine sensationell gute Programmmischung aus dem Hut gezaubert, und Sitzungspräsident Hans Hallitzky scheute auf der Bühne überhaupt keinen Kontakt zu Gästen und Akteuren.

Höhepunkt des närrischen Elferrat-Miteinanders war der Mützen- beziehungsweise Perückentausch mit dem Fussisch Julchen. Marita Köllner bot dem Kommandanten ihre knallrote Haarpracht an. Aus der Nummer kam Hallitzky nicht mehr heraus. Es soll sogar Menschen im johlenden Publikum gegeben haben, die die neue Haarpracht des Schultheißes als äußerst vorteilhaft bewertet und ihm eine entsprechende Typberatung empfohlen haben. Ehefrau Iris Hallitzky wusste nicht so recht, was sie vom neuen Styling ihres Partners halten sollte. Am späten Abend gestand der Ehemann: "Dieses Rot steht mir nicht, basta."

Weitere Personalien ließen am Abend der Prunksitzung aufhorchen: Das Kindercorps unter Leitung von Nadine Eckart zählte 62 aktive Pänz. Kinderspieß Nico Beutelmann führte die Truppe sicher über die Bühne und ordnete flotte Tänze an. Zu der Musik von Michael Jackson rappte sich der Corpsnachwuchs in Höchstform. Das Kindercorps der Beueler Stadtsoldaten genießt schon seit vielen Jahren den Ruf, eines der größten und adrettesten Kindercorps seiner Art zu sein.

Gäste von der Mosel

Von der Mosel war eine schwarz-gelbe Truppe samt Prinzenpaar angereist. 38 Aktive der Zeller KKG nahmen an der Sitzung teil, weil zwischen beiden Gesellschaften eine alte Freundschaft existiert.

Eine besondere Ehre wurde dem ehemaligen Leiter des Musikzugs, Karl-Josef Berger, zuteil: Kommandant Hans Hallitzky gratulierte dem Corpskollegen vor 1000 Gästen zur Diamanthochzeit und zu 80 Jahren Mitgliedschaft im Verein. Dafür gab es viel Beifall und Anerkennung aus dem Beueler Publikum.

Auf Wolke sieben schwebte Wäscherprinzessin Ariane I. (Clever). Sie konnte am Samstagabend elf von 13 erforderlichen Sternen vorweisen. So viele kleine Himmelskörper muss sie an Weiberfastnacht vorweisen, um die Berechtigung zu haben, am Rathaussturm überhaupt teilnehmen zu dürfen. Das behaupten jedenfalls Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus. Ob die beiden Federfuchser und Rathausverteidiger immer noch siegessicher sind? Letztlich wissen sie das nur selbst. Gerüchteweise wird kolportiert, dass sich die Bürgermeisterriege eine raffinierte Taktik ausgedacht haben sollen, damit der Angriff von Obermöhn Ina Harder, Ariane I. und der Rest der knatschverdötschten Möhnen ins Leere läuft. Dazu Ariane zu Déus: "Wir Frauen sind derzeit so gut drauf, da könnt ihr Männer eigentlich jetzt schon kapitulieren." Wer am Ende des Geschlechterkampfs gewinnen wird, steht erst am Weiberdonnerstag gegen 12.30 Uhr fest. Ein Tipp für Unschlüssige: Bis jetzt haben immer die Beueler Weiber gewonnen.

Querbeat sorgte für Stimmung

Ein jeder Literat weiß: Fürs Finale muss man etwas vom Feinsten bieten. Und so war es auch. Die Domstädter aus Köln sorgten gemeinsam mit der Rhine Power Pipe Band für ein permanentes Gänsehautgefühl. Dudelsackspieler, Trommler, Blechbläser - darunter GA-Kollege Manfred Reuter - und Gitarristen spielten unter anderem Highland Cathedral, das im Rheinland durch die Bläck Fööss besser bekannt ist als "Du bes ming Stadt". Gestandene Karnevalisten bekommen da feuchte Augen. Erwähnenswert ist auch der Auftritt von Beuels bestem Karnevals-Exportschlager aller Zeiten: Querbeat, die ihre Geburtsstunde im Kardinal-Frings-Gymnasium gefeiert haben, rockte das Brückenforum. Die Berger-Brothers und das gesamte Gute-Laune-Team musste eine Zugabe nach der anderen spielen. Dann war die Zeit plötzlich abgelaufen: Der nächste Auftritt in der Domstadt stand an und schwupp, waren alle wieder weg.