Stadtsoldaten-Hymne als Klingelton
Wäscherprinzessin Lara I. ließ das Lied der Rot-Blauen produzieren und präsentierte es auf der Prunksitzung
Beuel. (aff) Liebreizend lächelt Wäscherprinzessin Lara I. das versammelte Beueler Stadtsoldaten-Corps Rot-Blau 1936 an. Das jecke Schmölzje im zur Galasitzung voll besetzten Brückenforum ist außer Rand und Band.
"Es ist toll, dass ich wieder wie zur Proklamation einen schönen Einmarsch bekam. Ihr leistet unglaublich wichtige Arbeit für Jung und Alt. Moment mal...", sagt die Wäscherprinzessin und bricht ihre Dankesrede unverhofft ab. "Mein Handy klingelt", sagt sie, während ihr Vize-Obermöhn Ina Harder das mobile Telefon reicht.
Für Sekunden scheint sich betretene Stille über den Saal zu legen. Meint ihre Lieblichkeit das ernst? Dann erklingt leise, sehr leise, eine kleine elektronische Melodie, die jeder auf der Bühne sofort erkennt, "Jo, su ne Beuele Jung". "Mit viel Aufwand haben wir für Euch Euer Lied als Klingelton produzieren lassen", sagt sie.
In wenigen Tagen werde der Song für jeden Stadtsoldaten und alle Freunde im Internet zur Verfügung stehen, verspricht Kommandant Hans Hallitzky. Das bald vielerorts "Jo, su ne Beuele Jung" aus Handys erklingen wird, dürfte feststehen, denn an Freunden mangelt es dem Traditionscorps offensichtlich nicht. "Vor drei Wochen war die Große Prunksitzung ausverkauft", stellt Geschäftsführer Oberleutnant Dirk Esch zufrieden fest.
Bereits beim Großen Aufzug des Corps zu Beginn der Veranstaltung hielt es kaum einen Narren auf den Stühlen. Frenetisch begrüßten die Jecken ihr Corps und wurden mit einer ebenso kurzweiligen wie mitreißenden Sitzung belohnt.
Dieter Röder brillierte in seiner Rolle "Ne Knallkopp" und brachte die Menge umgehend in Fahrt. Zum Einschunkeln traten die Funky Marys an, Jupp Menth strapazierte die Bauchfell als "Ne Kölsche Schutzmann".
Et Rumpelstilzje Fritz Schopps begeisterte mit kleinen frechen Alltagsbetrachtungen, die Beckendorfer Knallköpp mit Szenen einer Ehe. Ebenfalls sorgten das Tanzcorps "Die Schlebuscher" und Bauchredner Fred van Halen für Begeisterung.
Musikalisch begleiteten die Rabaue, Die Kölsch Fraktion, De Boore sowie Fidele Kölsche und die Sitzungskapelle von Hans-Willi Lenzen den Abend. Selbstverständlich durfte auch eine Ehrung nicht fehlen.
Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch wurde mit der Ehrenfeldmütze ausgezeichnet und bekam Zweifel angesichts seiner Rolle bei der Verteidigung des Rathauses. "Ich gehöre dann ja nun zum Corps und sitze zwischen den Stühlen", stellte er augenzwinkernd verblüfft fest.
