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3 000 jecke Besucher bei Karnevalsmesse im Brückenforum

3 000 jecke Besucher bei Karnevalsmesse im Brückenforum

Beim 10. Karnevalsforum konnte man über Kostüme und Kamelle staunen. In einem wahren Gewusel trafen über 70 Aussteller auf Vereinsvertreter, auf Fans von Künstlern und auf ganz normale Jecke, die auf der Suche nach zündenden Ideen waren.

Bonn. Nur eine Tür trennte den Herbst und die fünfte Jahreszeit: Vor dem Brückenforum in Beuel pfiff der Wind, drinnen ließen sich mehr als 3 000 Besucher über die neuesten Trends im Fastelovend informieren.

Beim 10. Karnevalsforum der Metro konnte man über Kostüme und Kamelle staunen. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern - immerhin 4 000 Euro -kommen dem Verein "Hände zur Hilfe" zugute. In einem wahren Gewusel trafen Aussteller auf Vereinsvertreter, auf Fans von Künstlern und auf ganz normale Jecke, die auf der Suche nach zündenden Ideen waren.

Was kosten die Kostüme? Kostüme gibt's schon für fünf Euro, zum Beispiel einen Clown vom Restposten. In der oberen Preisklasse angesiedelt ist ein Rokoko-Kleid für 99 Euro. "Ausgefallen sind immer die Seventies-Kostüme", meint Veranstalter Lutz Persch.

Ein mit Pailletten besticktes Jackett kostet um die 40 Euro, Plüschkostüme, wie etwa der dem Geißbock ähnelnde Ziegenbock, sind für 50 Euro zu bekommen.Die große Halle des "Beueler Gürzenichs" war an dem Tag durch eine Wand zweigeteilt: Links waren die Aussteller, im rechten Teil gaben sich Künstler und Gruppen auf der Bühne die Klinke in die Hand. Dort konnten die Besucher auch Bratwurst oder Suppe probieren.

"Die Messe ist eine Veranstaltung für jeden Karnevalisten. Hier gibt es von der Versicherung für den Zoch bis zur Gulaschsuppe für die Party alles", sagte Metro-Betriebsleiter Lutz Persch über das Treffen von 70 Ausstellern. Was in der kommenden Session Trend ist, wissen jedoch selbst die Profis noch nicht.

"Das kristallisiert sich oft erst im Verlaufe der Session heraus", sagte Hein Erbach, der für einen Kostümhersteller die jecke Mode präsentierte. "Was seit Jahren immer mehr zum Trend wird, sind Verkleidungen im rot-weißen Kölner Motto", erklärte sein Kollege Peter Bubenheim. In Mainz klappe so etwas mit den Farben der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt jedoch nicht.

"Allgemein orientieren sich die Kostüme mittlerweile oft an Filmen, wie etwa die Vampirfilme, die zur Zeit in sind", sagte Bubenheim und verriet einen Geheimtipp; Die Barbaren seien eventuell im Kommen, außerdem gehe der Trend stärker hin zu plüschigen Kostümen wie Eichhörnchen.

An weiteren Ständen wurde derweil Wurfmaterial angeboten.

Und es gab weitere Karnevalsartikel, wobei das Köln-Motto dominierte, sowie neue Getränkekreationen. Wegen des Flaschenverbots, das in einigen Städten eingeführt wurde, kann man nun Wein oder Wodka aus der Tüte kaufen. Zudem wurde Orangensaft des 1. FC Köln angepriesen. Als erstes war übrigens der Stand eines Chips-Herstellers leergekauft und gegessen.

"Wir schauen, was es hier gibt. Vor allem sind wir auch aufgetreten und konnten uns mit anderen Künstlern austauschen", sagte Gerda Weide von der Gruppe "Rahmkamellche" bei ihrem Rundgang. Die Gruppe hatte ebenso wie einige andere Künstler eine Präsentation aufgebaut, um für sich zu werben, anscheinend mit Erfolg.

"Wir haben sogar schon Buchungen für 2012", sagte Weide stolz. Insgesamt standen neben den "Rahmkamellche" 20 weitere Sänger, Tanzgruppen und Bands in der Halle auf der Bühne. Dort brodelte schon am frühen Nachmittag die Stimmung, so dass man hätte meinen können, es wäre ein Abend mitten im Februar, also in der Session, gewesen.

Nicht zum Feiern, sondern aus professionellen Gründen stand Wolfgang Stäblein vor der Bühne. Der Literat der Ehrengarde war zur Talentsichtung gekommen: "Ich suche für unseren Corpsappell 2012 den ein oder anderen Programmpunkt. Einiges steht schon auf dem Papier."

Wer, verriet er nicht. Jedoch war die Auswahl groß. Für Ballermann-Musik waren Matthias Carras oder der Nachwuchssänger Nils Schneider aus Königswinter zuständig. Da wurde im Publikum auch schon mal Foxtrott getanzt. Rheinische Töne brachte die Gruppe "Jot Drop", die ihr neues Lied "2 Apfelsinen im Haar" präsentierte."