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Bundesverdienstkreuz: Hohe Ehrung für Karnevalistin Marlies Stockhorst

Bundesverdienstkreuz : Hohe Ehrung für Karnevalistin Marlies Stockhorst

Im Auftrag des Bundespräsidenten ist Marlies Stockhorst das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen worden. Oberbürgermeister Ashok Sridharan würdigte im Alten Rathaus ihren herausragenden Einsatz für den Bonner Karneval.

Sie ist die Grande Dame des Bonner Karnevals, die Präsidentin des Festausschusses und der Lustigen Bucheckern und vor allem mit Leib und Seele jeck: Seit etlichen Jahren ist Marlies Stockhorst eine der zentralen Figuren der fünften Jahreszeit in der Bundesstadt. Jetzt hat Oberbürgermeister Ashok Sridharan der 69-Jährigen für ihr Engagement im Bereich der Brauchtumspflege im Auftrag des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande verliehen. „Wenn es jemand verdient hat, dann sie“, hob er in seiner Ansprache hervor. „Sie übt ihr Amt voller Hingabe aus, obwohl es ohne Frage eher ein Vollzeitjob als ein Ehrenamt ist.“

Stockhorst ist dem Karneval seit ihrer Kindheit verbunden. Schon mit fünf Jahren wurde sie Mitglied der „Bucheckern“ in Endenich, deren Geschicke sie seit 1991 leitet. 1998 wurde sie zur Vizepräsidentin, 2010 als erste Frau in der Geschichte des Bonner Karnevals zur Präsidentin des Festausschusses mit rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern gewählt. „Sie hat mit ihrem präsenten und unermüdlichen Einsatz die Organisationsstrukturen […] gestrafft und neue Zielgruppen erobert“, heißt es in der Ordensbegründung, in der zugleich Stockhorsts Einsatz bei Inklusion und Nachwuchsförderung betont werden.

Die Gründung des Jugendchors „Bönnsche Pänz“ geht ebenso auf ihre Initiative zurück wie die jährliche Revue „In d'r Kayjass Nummero Null“. Auch heutzutage ist ihr der lokale Dialekt besonders wichtig, betont sie: „Es freut mich sehr, dass sich immer mehr Menschen darauf besinnen, dass das Bönnsche nicht verloren gehen darf“, betonte sie.

Erreicht hat Stockhorst in all den Jahren viel – für sich und für andere. „Mir gibt das Ehrenamt eine Menge“, sagte sie. „Ich bin dadurch gewachsen.“ Ihr Erfolgsrezept: Ein gutes Team und drei Buchstaben. „Tun, einfach nur tun“, sagte sie. Damit hat sie ihre Spuren hinterlassen, nicht zuletzt durch das gemeinsame Bestreben der Festausschüsse von Bonn, Köln, Düsseldorf und Aachen, den Rheinischen Karneval als Teil des Immateriellen Kulturerbes von Nordrhein-Westfalen und der Deutschen Unesco-Kommission anerkennen zu lassen. Dies, so Sridharan, sei zu einem guten Teil ein Verdienst von Marlies Stockhorst.

Und die hat noch einiges vor. Inzwischen ist sie in ihrer dritten Amtszeit als Festausschuss-Präsidentin und steht derzeit vor der besonderen Herausforderung, das Beethoven-Jubiläum 2020 unter dem Motto „Jötterfunke överall – Ludwig, Bonn un Karneval“ in die närrische Zeit zu integrieren. Eine Aufgabe, die sie mit Sicherheit meistern wird – mit der ihr eigenen Ungeduld vielleicht, aber auch mit ihrem Durchhaltevermögen, ihrem trockenen Humor und ihrem Teamgeist. „Man braucht Menschen, die einen Funken entfachen und ihn weitergeben“, hob sie hervor. Und darauf versteht Stockhorst sich ohne Frage. Die anwesenden Gäste feierten die Bonnerin aus Leidenschaft denn auch zu Recht mit stehenden Ovationen.