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Sportlersitzung im Brückenforum: Pantomime und Geraune

Sportlersitzung im Brückenforum : Pantomime und Geraune

Die dritte gemeinsame Sportsitzung des Bonner SC und der Schwimmsportfreunde lockte viele Besucher an. Rednerin Frau Kühne hatte keine Chance.

Simon Butscheid hat ehrgeizige, aber keineswegs abwegige Ziele: „Später möchte ich mal Olympia gewinnen!“, rief er am Samstagabend von der Bühne des Beueler Brückenforums aus den Zuschauern entgegen. Und weil dort viele Sportler saßen, die dieses Bestreben gut verstehen, gab es dafür Applaus. Simon, neun Jahre alt, ist Sportler bei den Schwimmsportfreunden Bonn, sammelt reihenweise Rekorde und Titel. Und weil er außerdem aktuell Kinderprinz in Röttgen ist, marschierten er und seine Prinzessin Lilli II. bei der dritten Sportsitzung der SSF und des Bonner SC im Brückenforum mit dem Elferrat ein.

Dort herrschte von Anfang an gute Stimmung, die gleich zu Beginn von der Band Miljö stark angeheizt wurde. Und schon danach war das Publikum eher in Partystimmung. Bernd Stelter weitgehend auf Redebeiträge, sondern griff auf seine Gitarre zurück und unterhielt die Leute singenderweise. Dann kamen die Köbesse - und danach Frau Kühne.

Die Rednerin kam beim Publikum nicht an, weder akustisch noch inhaltlich, und beendete ihren Auftritt schon nach 15 Minuten, obwohl ihr 25 zur Verfügung gestanden hätten. Viele Leute im Publikum unterhielten sich während ihres Auftritts. Ob sie zu früherer Stunde mehr Erfolg gehabt hätte, konnte Sitzungspräsident Rico Fenoglio von den SSF am Sonntag auf Nachfrage nicht einschätzen. Er hatte die mehr als 1000 Besucher vor dem Auftritt der Rednerin aufgefordert, ihr eine Chance zu geben. „Das sind in der Hauptsache Sportler, die sich lange nicht gesehen haben und sich viel zu erzählen haben“, meinte er. Auf Redebeiträge wolle man dennoch ungern verzichten, weil sie traditionell zu einer Sitzung gehören. Andererseits könne man aber auch nicht das Publikum zum Zuhören zwingen. „Wir sind weder beim Militär noch in der Schule.“

Der aktuellen Entwicklung der Karnevalssitzungen zu Partyveranstaltungen trugen anschließend die Cheerleader des 1. FC Köln, die Domstürmer, die Klüngelköpp, die Rezag Husaren und The Fantastic Company Rechnung. Zwischendurch kehrte das Bonner Prinzenpaar im Saal ein.

Nicht nur Sportler saßen an oder standen auf den Tischen. Einen Platz weit vorne hatten sich die Nordlämpchen aus Buschdorf gesichert, früher ein Buschdorfer Karnevalsverein. „Heute sind wir nur noch ein Stammtisch“, sagte Präsidentin Christa Oleff. „Aber wir sind BSC-Anhänger.“ Sie sei oft im Stadion, wenn der Verein spielt, und schon zum dritten Mal auf der Sitzung. „Beim ersten Mal waren wir begeistert.“

Zum ersten Mal war Timucin Babayigit dorthin gekommen, und er hatte einen Freundeskreis aus dem ganzen Bonner Raum und aus Koblenz mitgebracht. „Ich bin der Friseur von allen.“ Mit Sport habe er wenig zu tun, aber sein Bruder sei ein Sponsor des BSC. Sein erster Eindruck von der Sitzung: „Schön. Hier ist junges Publikum und gute Stimmung.“

Am Eingang begrüßte Jürgen Harder, BSC-Präsidiumsmitglied und Gastgeber im Brückenforum, die Ankömmlinge. Er freut sich schon auf die nächste Session. „Dann ist das hier am 4. Januar 2020 die erste Sitzung im Bonner Karneval.“