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Willi III. übte schon als kleiner Fetz auf dem Schökelpääd

Willi III. übte schon als kleiner Fetz auf dem Schökelpääd

Eine Quadrille der Bonner Stadtsoldaten für Prinz und Bonna auf Gut Waldau - Fit für den Zug

Bonn/Rheinbach. (rom) Die Kavallerie trabte an. Ein Pfiff und ein Ruck ging durch die vier Paare in der Reithalle von Gut Waldau. Acht rot-weiße Federbüsche wippten zum Radetzky-Marsch. Acht Reiter der Bonner Ehrengarde präsentierten Prinz Willi III. und Bonna Birgit I. ihre Künste zu Pferd in einer Quadrille.

Freitagsabends gehört die Halle der Ehrengarde mit Reitlehrerin Manuela Kaiser. Disziplin ist Ehrensache, wollen Reiter und Pferd beim Rosenmontagszug mitgehen. Mindestens 30 Stunden und ein Jahr Reiterfahrung müssen absolviert werden, sonst gibt es keine Starterlaubnis. Da kennt Kavallerieführer Peter Heidinger kein Pardon. Seit 27 Jahren existiert die Esquadron in der Uniform ihrer Vorbilder aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, das Kürassierregiments im Regiment von Friedrich Wilhelm von Seydlitz.

Die Idee zur Reiterequipe stammt vom damaligen Prinz Reiner Schreiber, jetzt Bonner CDU-Fraktionschef. Von der Leistung angespornt, trieb es Prinz Willi III. in den Sattel. Er verfügt über "profunden" Pferdeverstand, schließlich habe er als kleiner Fetz von etwa fünf Jahren, regelmäßig einmal im Jahr "in der Reitbude auf Pützchens Markt geritten" und war stolzer Besitzer eines Schökelpääds.

Bonna Birgit I. hatte vor zehn Jahren sogar Unterricht genommen - trotzdem ließ sie sich eine Bestechungsmöhre für Kaltblut Heika reichen. Unter dem Jubel des närrischen Volkes und weiteren Tollitäten drehten sie die Ehrenrunde.

Seit sieben Jahren zieht der Tross zum Gut Waldau des inaktiven Ehrengardisten Manfred Dreesbach. Da ist genug Platz, denn laut Heidinger gibt es in Bonn keinen Reitstall dieser Größenordnung.