Am Rande notiert

K wie Kamelle

Keine Zeit vertrödeln, gleich geht der Zug los: Doch eine Aufgabe darf nicht vergessen werden: Die vier Pferde der Reiterstaffel aus Düsseldorf sollen noch den Sessionsorden von Prinz und Bonna bekommen, also vielmehr deren Reiter. Um 12.02 Uhr setzt sich dann der Tross in Bewegung.

Alles Gute kommt von oben. Es sind nicht nur Kamelle, sondern auch ein paar Regentropfen. Denn aus allen möglichen Narrenhüten blühen bunte Blumen um die Wette. Also bitte, keine Schirme aufspannen, damit's weiter sprießt. Wo bloß das Teufelchen um die Ecke seine Hörner herhat?

Mach mir bitte einen Kaffee: Der Stadtsoldat hat an der Buud "Ruut un Wiess" keine Hemmung, etwas zu bestellen. Auch wenn Betreiberin Manuela Ohloff bekennende Ehrengardisten ist und den Namen mit Bedacht gewählt hat. "Ich bin auch inaktiver Ehrengardist", verrät der Soldat sodann. "Ich will den Bonner Karneval insgesamt unterstützen."

Ein Dankeschön an Bärbel Dieckmann. Auf einem lange geheim gehaltenen Mottowagen steht sie in blauem Kleid und empfängt die bönnschen Jecken - wie immer in ihrer Amtszeit - mit offenen Armen. Festausschusspräsident Horst Bachmann dankt ihr für die tatkräftige Unterstützung des Bonner Brauchtums und augenzwinkernd auch dafür, dass sie 15 Mal beim Rathaussturm kapitulierte.

Lustig ist Generalintendant Klaus Weise auch als Mephisto. Er fährt mit seiner Mannschaft auf dem Wagen des Theaters Bonn. Gut, dass hier Profis für schnelle Umbauten am Werk waren. Wer zwischen zwei Akten Kulissen wechseln kann, der kann auch über Nacht einen kompletten Karnevalswagen neu verkleiden. Noch am Sonntag fuhr der Unterbau nämlich im Godesberger Zug mit.

Lange gehütet war auch dieses Geheimnis: Die Wagenbauer des Festausschusses schafften es tatsächlich, quasi unter den Augen ihres Präsidenten einen Wagen zu bauen und ihn trotzdem unter Planen versteckt zu halten. Das Motiv zeigt Bachmann und einen Baucontainer: Bald wird das Haus des Karnevals erweitert.

Es ist eine Premiere: So viele Titanenwurz-Blüten hat Bonn noch nicht gesehen. Dabei sind die Botanischen Gärten durchaus erfolgsverwöhnt, was die seltene Riesenblume angeht. Zum ersten Mal stellen die Botaniker der Universität Bonn eine Fußgruppe im Rosenmontagszug. Lauter Titanenwurzen, diesmal nicht selbst gezüchtet, sondern selbst genäht.