Am Rande notiert

Bonn. Mtschwetter für die Pferde der Reiterstaffel der Polizei. Sie sind rutschfest beschlagen, haben "Stollen drauf und Schneegrip", erklären die Reiter. Oder wie Zugleiter Axel Wolf es formuliert: "Die haben extra Schühchen an."

Auf der Rathaustreppe freut sich Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch über den "wunderbaren Blick", gibt aber zu: "Ich stünde gerne noch ein bisschen näher dran." Godesberger Prinzenpaar und LiKüRa-Prinzessin hingegen würden gerne die Uhren zurückdrehen. Sie haben ihren großen Auftritt beim Zug schon hinter sich und sind beim Blick auf den vollen Marktplatz ein bisschen wehmütig.

Mit grüner Perücke und Sonnenblumen im Haar steht CDU-Fraktionsgeschäftsführer Georg Fenninger am Rathaus. Wurde er etwa vom Koalitionspartner gezwungen? "Nein, ganz freiwillig", sagt der CDU-Mann. Weiter unten ist er schwarz.

Es heißt in Bonn nicht nur Alaaf. Die Schlachtrufe im Rosenmontagszug sind vielfältig: "Rubbedidupp" bei der Ehrengarde, "Pann huh" beim Hobbykochclub oder "Tannebusch, husch, husch".

Los, jetzt aber flott. Mit gerafften Röcken laufen Ex-Bonna Marion Leyer und ihre Mutter, das Endenicher Original Leni Thelen, durch den Schneematsch auf der Thomastraße. "Wo sind unsere Bucheckern?", rufen die beiden völlig aus der Puste. Da haben die beiden wohl mal wieder ein bisschen zu viel de Schnüss jeschwaad und schwuppdiwupp ihr Damenkomitee aus den Augen verloren.

Lieber vorsichtig, denken sich die Bonner Stadtsoldaten und stellen am Zugende einen "Kadetten-Käfig" auf. Ein Bauzaun schützt die Pänz, damit sie nicht unter die Räder kommen, und für ein Toilettenhäuschen ist auch noch Platz. Angenehmer Nebeneffekt: Alle, die beim Endspurt hier vorbeikommen, leeren aus vollen Händen ihre letzten Kamelle-Vorräte.

Er hat da eigentlich nichts zu suchen: In den Reihen der vielen Kapellen und Kombos taucht immer wieder ein Trommler in grünem Parka auf und spielt auf ein paar Metern kräftig mit. Zum Glück weiß er, was der Takt geschlagen hat und bringt die anderen Schlagzeuger nicht durcheinander.