Ausflug ins Denglisch-Kölsch

Poppelsdorf. Peter Weingarten hat Grund zur Freude: Der Präsident der Närrischen Germanen konnte am Samstagabend nicht nur den 52. Kappenbruder in die KG aufnehmen. Zudem begeisterte die Bürgersitzung die 200 Narren im Pfarrsaal von Sankt Sebastian - mit Witzen Schlag auf Schlag und vor allem vielen jungen Tänzern, die nicht nur einmal die Beine bis dicht unter die Decke streckten.

Wieder einmal bewies Willi Armbröster, dass ihm beim Reimen keiner was vormachen kann. Mit 77 Jahren präsentierte er eine Büttenrede im herrlich klassischen Stil und spannte dabei geschickt den Bogen zu modernen Tücken des Alltags: als da wäre das Denglisch-Kölsch, die Vermischung des hiesigen Dialekts mit englischen Begriffen.

Zu später Stunde - Armbröster hatte einen vollen Terminkalender - reizte er sein Publikum: "Ovations säht me für Applaus, und dat probier'n mer jetz ens aus." Jubel. Oder: "Newspaper es en Tageszeitung. Und Make-up Wiederaufbereitung." Ein letzter: "VIP es en Prominenter, en Fischbuud es en Sea-Life-Center." Tulpenheini Roland Paquot probierte es mit Chinesisch: "Da heißen die Zeugen Jehovas Ding Dong."

Eine atemberaubende Mischung aus Show- und Mariechentanz legten Patricia Flatt und Sven Reindel aus Dottendorf aufs Parkett, mit vielen schweißtreibenden Hebefiguren. Beide tanzen sonst für die Ehrengarde Koblenz. In Formation drehten sich die Tanzgruppe Rot-Weiß Villip und die Teddybären über die Bühne.

Schultheiß Willi Baukhage kündigte Bodo und die Ballermänner (Röttgener Männerballett) an, die als Meisjes aus Holland verzückt mit den Wimpern klimperten. Die Husmeister vom Bundesdaach nahmen Merkels Kabinett auf die Schippe, Alles Paletti vertonten Politisches mit voluminöser Tenorstimme.

Knapp unter der Gürtellinie landeten der Een un de Anne, was nicht jedem gefiel. Schön aber, wie sie die Rechnung 4-6+2=0 erklärten: "Vier Mann sitzen im Bus, sechs steigen aus. Dann müssen zwei einsteigen, damit keiner mehr drin ist."