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Auszeichnung in Bonn: Ministerpräsident Laschet erhält Mäuseorden

Traditionsreiche Auszeichnung : Bonner Mäuseorden für Ministerpräsident Armin Laschet

NRW-Ministerpräsident hat den Bonner Mäuseorden erhalten und spottet in seiner Dankesrede über die Dauerbaustelle in der Beethovenhalle. Der zweite Mäuseorden geht an Beethoven-Fan Stephan Eisel, der vor Freude ein Tänzchen auf die Bühne legt.

Stephan Eisel kann es nicht fassen. „Jetzt gehört er mir, jetzt gehört er mir“, singt er und tanzt zwischen den Tischen zum Klavier. Der Vorsitzende des Vereins Bürger für Beethoven ist am Sonntag ebenso wie Ministerpräsident Armin Laschet mit dem Mäuseorden ausgezeichnet worden, den das Euro Theater Central, der Festausschuss Bonner Karneval und das Haus der Springmaus seit Mitte der 70er Jahre verleihen, und über diese Ehrung freut er sich so sehr, dass er einfach nicht stillsitzen kann.

So etwas muss gefeiert werden, in diesem Fall eben mit einem fetzigen Blues. Gerade deshalb habe „dat Eiselche“ diesen Orden ja verdient, betont die als Beethoven verkleidete ehemalige Godesberger Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann in ihrer bönnschen Laudatio: Weil er über so viel Energie verfüge, dass es für drei reichen würde, weil er beharrlich sei und weil er mehr für Bonn und den Zusammenhalt insbesondere innerhalb der Kulturszene getan habe als so mancher in Amt und Würden.

Pfiffig und wendig, kreativ und mit einem gewissen Witz gesegnet: Das sind die Attribute, für die sowohl die Maus als auch die Träger des nach ihr benannten Ordens stehen. „Denken Sie nur an Erfolgsmodelle wie Mickey oder Speedy Gonzales“, hebt Comedian Bernd Stelter hervor, um dann auf Armin Laschet zu sprechen zu kommen. „Auch er verfügt über diese Werte. Zugleich ist er ein Mann des Ausgleichs und damit ein Mann des Karnevals. Denn der bedeutet, mal Fünfe gerade sein zu lassen, auf andere zuzugehen und mit ihnen zu feiern. Karneval ist das Gegenteil von Hass.“

Und er ist eine Gelegenheit, auch mal Klartext zu reden. Eine Gelegenheit, die nicht nur Laudator Stelter sondern nach ihm auch Armin Laschet in seiner Dankesrede nur zu gerne ergreift. Er kommentiert mit feiner Ironie den Zustand der Beethovenhalle ebenso wie die Erosion des Berlin/Bonn-Gesetzes und erweist sich schon dadurch als würdiger Preisträger, der närrisches Treiben und Politik durchaus als Einheit zu sehen vermag. Das kommt im Publikum an, das den kurzweiligen Vormittag ohnehin genießt.

Die Jury (Euro-Theater-Chefin Ulrike Fischer, Ober-Springmaus Andreas Etienne, Senatspräsident Jürgen Bester und Festausschuss-Vorsitzende Marlies Stockhorst) scheint demnach gleich zweimal die richtige Wahl getroffen zu haben. Zwischen den beiden Ehrungen sorgen übrigens die Sternschnuppen Bockeroth als offizielles Mäuseballett der in Endenich heimischen Wiesse Müüs für Stimmung.