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Jecke Auszeichnung im Maritim: Beamtenbund ehrt Ulrich Kelber mit „Amtsschimmel“

Jecke Auszeichnung im Maritim : Beamtenbund ehrt Ulrich Kelber mit „Amtsschimmel“

Der Deutsche Beamtenbund ehrt den SPD-Politiker Ulrich Kelber im Bonner Maritim. Die Vorjahrespreisträgerin Katarina Barley hält die Laudatio und lobt sein Engagement.

Manchmal muss man die Dinge einfach mit Humor nehmen. Vor allem das deutsche Beamtentum, das gerne mal als Inbegriff der Spießigkeit gesehen wird, braucht eine gewisse Portion Lockerheit und Narretei. Und so hatte der Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg des Deutschen Beamtenbunds (DBB) zum nunmehr 32. Mal zur Verleihung des „Lachenden Amtsschimmels“ samt anschließender karnevalistischer Sause eingeladen.

Mehrere hundert geladene Gäste feierten am vergangenen Donnerstag ausgelassen die fünfte Jahreszeit im Beethoven-Jubiläumsjahr – der Komponist war übrigens als Hofmusiker zumindest während seiner Bonner Zeit auch Hofbeamter. Gleichzeitig gratulierten sie Ulrich Kelber, der als neuer Ordensträger standesgemäß empfangen wurde. Die Laudatio hielt – entsprechend der Tradition – die im Vorjahr ausgezeichnete Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Katarina Barley.

Barley, die nach eigener Aussage schon allein wegen der seit Januar geltenden Bonn-Pflicht hatte kommen müssen und es sich als kölsches Mädchen zudem nicht hatte nehmen lassen wollen, einen echten bönnsche Jung zu ehren, lobte Kelber als überaus engagierten Politiker. „Ich kenne niemanden, der sich so intensiv für seine Heimatstadt eingesetzt hat wie er“, betonte sie. Viele Institutionen habe er nach Bonn geholt, selbst das Bundesamt für Magische Wesen, dessen Vertreter im Saal allerdings nicht auszumachen waren. Andererseits kann die Anwesenheit von Troll-Beamten oder Zwergen-Bankern angesichts der zahlreichen obskuren Gestalten, die an diesem Abend durch das Maritim wandelten, auch nicht völlig ausgeschlossen werden.

Zuwendung zum Narrentum scheint unberührt

Kelber selbst nahm ausgestattet mit Urkunde, Kappe und Medaille auf jeden Fall kein Blatt vor den Mund. Den 13 Jahre dauernden Ausbau der Straßenbahnlinie 13 auf einer Strecke von 13 Kilometern kommentierte der SPD-Politiker und Bundesdatenschutzbeauftragte ebenso wie das Chaos um den Cityring, dessen neue Logik sich ihm einfach nicht erschließe. „Da wiehert der Amtsschimmel so laut, dass man den Verkehr nicht mehr hört“, sagte er in einer unterhaltsamen und durchaus recht bissigen Rede.

Dabei könne der Beamte an sich ja nichts dafür. Immerhin würde er in der Regel als Mensch geboren und schimmele erst mit der Zeit zum Amtsträger aus. Die Zuwendung zum Narrentum scheint davon aber unberührt. Neben Kelber erhielten auch Barley und DBB-Vorsitzender Ulrich Silberbach neue Orden, und zwar die des Bonner Prinzenpaares – Kelber selbst war in dieser Hinsicht schon versorgt. Später sorgten unter anderem Guido Cantz, die Paveier, Klüngelköpp und die Bläck Föös für beste Stimmung unter den jecken Beamten.