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Karnevalsverein: „Bönnsche Chinese“ sind nicht nur jeck

Karnevalsverein : „Bönnsche Chinese“ sind nicht nur jeck

Der Kultur- und Karnevalsverein Bönnsche Chinese plant für 2018 eine Studienfahrt ins Reich der Mitte. Der Verein hat gerade das eigene Vereinsmagazin „Bönnsche Chinese-Kompakt 2018" vorgestellt.

Wer bei den „Bönnsche Chinese“ nur an fernöstlich gewandete Karnevalisten denkt, liegt ziemlich daneben. „Der Karneval ist nur die eine Seite der Medaille“, erklärte Vereinsvorsitzender Werner Knauf anlässlich der Vorstellung des Vereinsmagazins „Bönnsche Chinese-Kompakt 2018“. Die andere Seite sei die gemeinsame Kulturarbeit, die Bonner mit chinesischen oder auch anderen Wurzeln noch näher zusammenführen solle. Und weil Gemeinsamkeiten ja im Rheinland vielfach im Karneval entstehen, habe man mit der Kombination aus Kultur- und Karnevalsverein vor fünf Jahren eine bundesweit einzigartige Mischung geschaffen. Im Verein feiert man nicht nur das rheinische Karnevalsbrauchtum, sondern begeht auch die traditionellen chinesischen Kulturfeste gemeinsam.

„Unser Präsident Jin Jian Shu war schon vor der Gründung als Vorgebirgs-Chinese bekannt, so Knauf. „Sein Sohn war sogar Kinderpräsident in Dransdorf.“ Als die beiden Männer, die sich über ihr Engagement bei der Großen Dransdorfer Karnevals-Gesellschaft anfreundeten, im Jahr vor der Gründung wieder mal zusammensaßen, habe Shu scherzhaft gesagt, dass sein neues Restaurant „Kaiser Garden“ in Bornheim-Hersel langsam zur Hofburg aller Vorgebirgs-Tollitäten geworden sei.

Und man habe sich gefragt, ob man daraus nicht mehr machen könne. Es war die Geburtsstunde der „Bönnschen Chinese“. Fünf Jahre später ist der Verein nicht nur eine feste Größe im Bonner Fasteleer, sondern auch im deutsch-chinesischen Kulturleben: „Wir haben einen ganzen Strauß an Veranstaltungen gebunden“, so Knauf. Der beinhalte natürlich die Teilnahme am Rosenmontagszug als Highlight des Jahres, aber auch wieder eine Studienfahrt ins Reich der Mitte. 286 Mitglieder und ein 19-köpfiger Senat machen sich heute für den kulturellen Austausch stark.

Über das mediale Echo könne sich der Verein ohnehin nicht beklagen, so Knauf. 2017 habe aber in dieser Hinsicht die Vorjahre noch einmal deutlich getoppt: In kurzen Abständen sei über die vielfältigen Aktivitäten berichtet worden – von der Vertragsunterzeichnung zum „Sondergrabfeld China“ auf dem Bonner Nordfriedhof bis zur Teilnahme am bayrisch-chinesischen Sommer in Dietfurt an der Altmühl.

Das Programm kann in der neuen Jahresschrift nachgeschlagen werden: „Die Ausgabe von 2500 Exemplaren sollte reichen, um alle jecken und China-affinen Menschen zwischen Dransdorf und der Eifel zu erreichen“, hofft man bei den Kultur-Karnevalisten.

Mehr Infos in Deutsch und Mandarin auf boennsche-chinese.de