Bonner Jecke auf der Jagd nach Bühnenkostümen
Theater verkaufte Kleidung aus alten Produktionen in den Kammerspielen
Bonn. (bz) Was vor einiger Zeit noch auf den Bonner Bühnen in Theater- und Opernproduktionen wie "Gilgamesch", "Carmen" und "Winterballade" zu sehen war, dient nun als originelle Verkleidung für den Karneval.
Das Theater Bonn bot am Montag im Foyer der Kammerspiele alte Theaterkostüme zum Verkauf an. 14 Kostümwagen mit jeweils 30 bis 40 Kleidern, Jacken, Westen, Hosen und Blusen waren dafür ausgestellt worden.
In großen Massen waren die Kostümjäger in die Kammerspiele geströmt. Für Preise zwischen einem und 75 Euro gingen die Kleidungsstücke über den Tisch. Wer das passende Outfit gefunden hatte, musste sich in einer langen Warteschlange vor der Kasse anstellen.
Anselm Ruster und Frederic Gerwin wollen den Karneval in einer fünfköpfigen Gruppe mit einheitlichen Kostümen bestreiten und hatten einen einteiligen Anzug gefunden, der an die Kleidung von Piloten erinnerte und in mehrfacher Auflage zu haben war.
"Der bietet sich an, wenn wir als Gruppe losziehen wollen", sagte Ruster. Besonderes Aufsehen erregte David Becker, als er sein Kostüm anprobierte: Ein grünes Oberteil, das mit Zweigen dekoriert ist.
"Wahrscheinlich soll das einen Baum darstellen", sagte er. Eigentlich habe er einen Rokoko-Anzug gesucht, so etwas habe er aber nicht gefunden. Dafür gab es modernere zweiteilige Anzüge im Sortiment.
Ein praktisches Kostüm für den Straßenkarneval hatte Horst Fabritius gefunden: Eine weiße Kutte. "Das habe ich mir aus praktischen Gründen ausgesucht: Die Kutte kann ich über alles drüberziehen", sagte er.
Seine Begleiterin setzte ihm eine passende Kappe dazu auf. "Jetzt erinnerst du mich an eine Figur aus einem Woody-Allen-Film", lachte sie. Eine Kopfbedeckung hat auch die Bonnerin Maria für ihren Mann Helmut ausgesucht: "Das sieht stark aus", kommentierte sie die weiße Haube, die auf der Bühne wohl eher von einer Frau getragen wurde.
