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Bonner Karnevalisten plagen Nachwuchssorgen

Bonner Karnevalisten plagen Nachwuchssorgen

Gagen für Gäste sind vielen Vereinen zu teuer

Poppeldorf. (fhg) Ihre Schritte sind zwar noch etwas tapsig. Doch dann schwingen die kleinen Tanzmariechen voller Elan ihre Röckchen, tanzen im Takt kölscher Karnevalshits. Mini-Tanzoffiziere probieren sich an halsbrecherischen Hebefiguren.

Was so niedlich daherkommt, ist die Kindergruppe der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschft GDKG. Einer von elf Programmbeiträgen, die der Festausschuss Bonner Karneval am Samstag im Hotel President vorstellte. "Wir zeigen heute Programme, die man noch für einen freundlichen Händedruck bekommen kann", so Horst Bachmann, Präsident des Festausschusses. Wegen der hohen Gagen könnten sich kleinere Vereine keine Gastprogramme leisten, so Bachmann.

Da auch der Eigengestaltung Grenzen gesetzt seien, helfe man sich nun gegenseitig. Mit viel Spaß an der Sache ließen die Jecken den Karneval mitten im Oktober wieder aufleben. Melitta präsentierte ihr neues Lied "Jeck op Bonn", und Tanzgruppen wie die KG Teddybären zeigten ihr ganzes Können. Jessica Hagemann (11), Solo-Mariechen der Ennertfunken, tanzt bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr. Auch Carolin Nettekoven, Solistin der schwungvollen Sternschnuppen, ist erst elf.

Monika Fritzche hingegen mimte ein Tanzmariechen, das seine besten Jahre bereits überschritten hat. Und Kathrin Effelsberg rühmte als "Knacki" ihr "kombiniertes Wohn-Schlaf-Klo". Zu guter Letzt sorgten die "Mädche vom Rhing", die aus der Gruppe "Godesberger Jonge" hervorgegangen sind, für Stimmung. Nur einige von vielen Nachwuchstalenten, die sich an diesem Nachmittag präsentierten.

Dennoch ist Bachmann besorgt: "Brauchtum wird nicht mehr aus dem Bauch heraus geboren." Es gebe immer weniger "echte" Bonner. "Wir können den Karneval nur über Integration lebendig halten" - mit "Immis" aus dem In- und Ausland, sagte auch die Vizepräsidentin des Festausschusses, Marlies Stockhorst.

Infos zu Programmbuchungen gibt es bei Horst Bachmann unter (02 28) 61 22 20 oder bei Marlies Stockhorst unter (02 28) 64 77 26.