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Bonner Marktplatz: Bonner Traditionscorps buhlen um die Besucher

Bonner Marktplatz : Bonner Traditionscorps buhlen um die Besucher

Nicht wenige Besucher des Karnevalstreibens auf dem Bonner Marktplatz waren gestern erstaunt. Sowohl Stadtsoldaten als auch Ehrengarde versorgten die Narren mit Essen und Trinken. Ja, das war eine Premiere.

Die beiden bönnschen Traditionscorps hatten sich den Marktplatz geteilt. Südlich des Obelisken war das Territorium der Blau-Roten, und nördlich kampierten die Rot-Weißen. Die Stadtsoldaten nannten es Feldlager, die Ehrengarde Biwak.

Kurz und gut, das ist das Ergebnis mehrerer Besprechungen, die nötig waren, weil im Sommer der Stadt Bonn zwei Anträge auf Nutzung des Marktplatzes am Karnevalssonntag vorlagen. Um einem handfesten Streit um die Fläche vorzubeugen, führte zuerst der Festausschuss Bonner Karneval Sondierungsgespräche, dann kam es zum Treffen mit dem Oberbürgermeister, und letztlich wurde ein juristischer Vertrag aufgesetzt.

"Das Verhältnis zwischen beiden Corps war zuletzt sehr angespannt", erklärte Stadtsoldaten- Ehrenkommandant Herbert Raab. Nun habe man die Wogen geglättet und es gelte abzuwarten, ob diese Aufteilung eine sinnvolle Lösung darstelle. Das sieht auch Generalintendant Konrad Schmitz von der Ehrengarde so: "Finanziell lief das Biwak in den vergangenen Jahr nicht mehr so gut, deshalb mussten wir unser Angebot reduzieren. Ob sich die neue Einteilung rechnet, wird sich erst in ein paar Tagen zeigen."

Seit Jahren ein Thema in Bonn: Die Verlegung des Rathaussturms auf Karnevalssamstag. Auch gestern wurde wieder darüber diskutiert. "Wir haben entsprechende Vorschläge unterbreitet, weil wir den Versuch für sinnvoll halten. Aber bis jetzt sind wir noch nicht auf Gegenliebe gestoßen", sagte Guido Müsseler, Corpsoberzahlmeister der Stadtsoldaten. Man wolle dieses Brett aber weiter bohren. Grund für den Verlegungswunsch: Die Konkurrenzveranstaltungen im näheren Umfeld nehmen zu, die Besucherzahl in Bonn nehme deshalb eher ab.