Zoch für Immis und Alteingesessene : Buschdorf feiert sein rheinländisch-chinesisches Prinzenpaar
Bonn Beim Vierdelszoch in Buschdorf standen Prinz Shu I. und Prinzessin Xinying I. im Mittelpunkt. Auch Gäste aus Hessen hatten ihren Spaß.
Das Sessionsmotto "Mir all sin Bönnsche" hatten sich die Buschdorfer für ihren Vierdelszoch besonders groß auf die Fahnen geschrieben. Ob Immi oder Alteingesessene, von allen Seiten war zu hören: An Karneval sind wir alle eins. Dazu passt es, dass in Buschdorf ein rheinländisch-chinesisches Prinzenpaar regiert. Prinz Shu I. und Prinzessin Xinying I. von der Kultur- und Karnevals-Gesellschaft Bönnsche Chinese fuhren natürlich im eigenen Wagen beim Zoch mit und wurden standesgemäß empfangen. Karneval ist Freundschaft und Integration, sagte Moderator Kay Nettekoven auf der Bühne.
Mit Start in der Lärchenstraße und dann die Friedlandstraße entlang, bahnte sich der Zug mit etwas Verspätung seinen Weg durch die Menge. Ein Rotkäppchen und ein FBI-Agent plauschten aus dem Fenster mit den Wartenden an der Straße. Andere hatten Alaaf-Plakate an den Balkon gehängt und Clownsgesichter an die Fenster gepinnt. Johannes und Annika aus Hessen feierten mit ihren Freunden an derselben Stelle wie schon im vergangenen Jahr. "Wir feiern in Hessen nur Fasching. Hier im Rheinland macht es viel mehr Spaß. Die Stimmung ist besser, die Leute sind offener", sagte Johannes, der im Superhelden-Kostüm steckte.
"Der Zoch kütt", verkündete Zugführer Carsten Kleusch, als die Wagen sich langsam der Ecke Buschdorfer Straße näherten. Die Vorhut bildete der Tambourcorps Germania Hersel und eröffnete mit Viva Colonia - was sonst. Erst 2018 gründeten sich die Buschdorfer Fründe auf Initiative von Eltern des evangelischen Kindergartens. Mit dabei hatten sie neben Radio Bonn/ Rhein-Sieg-Moderator Volker Groß gemäß ihrem Motto auch viele kleine Schneewittchen und Zwerge. Ebenfalls mit einem Wagen vertreten war natürlich der Karnevalsausschuss Buschdorf, der den Karneval und Zoch im Viertel organisiert. Asterix und Obelix in ihrem gallischen Dorf und eine herrschaftliche Burg zierten weitere Wagen.
"Der Rheinländer braucht seinen Karneval. Und nichts fördert die Integration so sehr wie der Karneval", verkündete Zugbesucher Engelbert Schütte im Mönchskostüm überzeugt. Lebensgefährtin Beate Krämer stimmte mit rot angemalter Nase zu und sagte, dass es nur an Karneval so familiär sei - ob man sich kenne oder nicht.
