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Steam Punk, Donuts und eine Jubiläumslok: Den Kessenicher Karnevalszug sahen gefühlt mehr Jecke als je zuvor

Steam Punk, Donuts und eine Jubiläumslok : Den Kessenicher Karnevalszug sahen gefühlt mehr Jecke als je zuvor

Dass es beim Kessenicher Karnevalszug voll ist, hat Tradition. In diesem Jahr schienen die Straßen aber besonders voll zu sein – Sonnenschein und Sturmflaute sei Dank.

Da mussten an der Kreuzung Pützstraße und Hausdorffstraße schon Drängelgitter aufgestellt werden, damit dort zum Beispiel für Rettungsfahrzeuge ein Durchkommen war.

Ein weiterer Grund für den Zulauf mag sein, dass dieser Zug immer schön bunt ist, und üppig mit Fahrzeugen ausgestattet: Ein gutes Dutzend der 41 Gruppen hatte Prunkwagen dabei.

Den Abschluss machte die Haribo-Lok, die an die Wurzeln des inzwischen in die Grafschaft umgezogenen Weltunternehmens erinnerte, und daran, dass es vor 100 Jahren gegründet wurde.

Davor zogen etliche Schulen und Kindergärten durch die Straßen: Die OGS der Till-Eulenspiegel-Schule präsentierte sich als Harlekins, die Nikolausschule als süßes Naschzeug mit tanzenden Donuts und Bonns Fünfte als Piratentrupp. Die Kita Zwergenwald ließ die roten Zipfelmützen los und die Kita Südstadt Pänz machte deutlich, dass sie nach ihrem Umzug nach Kessenich nun Kesse Pänz heißt.

Die ortsansässigen Sportvereine machten auch mit: Der Bonner Tennis- und Hockeyverein ging in Violett und Weiß, Fortuna Bonn brachte ein Seeräuberschiff mit. Ein besonderes Anliegen trugen die „Oldies“ des Dottendorfer Fußballvereins FC Hertha auf ihrem Wagen vor: Das sind 30 ältere Herren, die sich und ihren Verein als „reif für den Kunstrasen“ ansehen.

Der Club mit seinen rund 500 Mitgliedern und 24 Mannschaften aller Altersgruppen gehört zu den letzten, die noch auf Asche spielen. Als rasant wachsender Verein mit effektiver Jugendarbeit, erklärte „Hertha Oldie“ Ulf Czellnik, sei die Zeit reif für einen neuen Platzbelag.

Ansonsten sah man die KG Weiss-Blau Bonn mit der Kessenixe Tina I., die am Kathäuserplatz dem Bonner Prinzenpaar zujubelte und beim Biwak der KG Dänemark auf andere Tollitäten traf. Eine Gruppe freute sich sehr auf die Seilbahn und reservierte die Rosenburg-Gondel für Skifahrer.

Den kreativsten Wagen präsentierte die „Kessenicher Steam Punk Gesellschaft“, die ihren Anhänger sehr detailfreudig mit Rohren, Kesseln, Anzeigen, einem Propeller und sich drehenden Zahnrädern ausgestattet hatte. Die Gesellschaft gibt es nicht wirklich: Ein Freundeskreis rund um die Nikolausschule hatte sich einfach mal ausgelebt.