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Gefolge des Prinzenpaares: Diese Aufgaben übernimmt die Bonner Equipe

Gefolge des Prinzenpaares : Diese Aufgaben übernimmt die Bonner Equipe

Die Mitglieder der Bonner Equipe gewährleisten als Gefolge des Prinzenpaares Jahr für Jahr einen reibungslosen Ablauf bei Veranstaltungen. Wir zeigen, welche Aufgaben sie übernehmen müssen.

Rund 370 Termine hat das Bonner Prinzenpaar in dieser Session absolviert, alleine 110 davon in den vergangenen elf Tagen. Von einem Saal in den nächsten, Besuche in etlichen Einrichtungen und Behörden: eine Achterbahn nannte das Prinz Richard I., gefühlt ohne Pause. Aber das gilt nicht nur für die Tollitäten, sondern auch für die Equipe, die sie überallhin begleitet. Immer geht einer vorneweg, bei den Ein- und Ausmärschen wie auch beim Rosenmontagszug. Immer sind Standartenträger dabei. Und immer sind Prinz und Bonna von fleißigen Helfern umgeben, die alles dafür tun, damit die beiden durch die jecke Zeit schweben können.

Einer von ihnen ist seit ungefähr 22 Jahren Wolfgang Stäblein von der Bonner Ehrengarde. Er ist für die Sicherheit zuständig, bahnt dem Prinzenpaar einen Weg durch die Menge, muss darauf achten, dass der Abstand zum Rest der Equipe nicht zu groß wird, und auch mal etwas robuster durchgreifen, um die Bonna aus so manchem Gedränge zu holen.

Denn es gilt ja einen Zeitplan einzuhalten. Den organisiert Prinzenführer Michael Cronenberg. „Man muss minutiös darauf achten, dass die Termine eingehalten werden.“ Die Verkehrssituation werde immer mehr zur Herausforderung, besonders im Berufsverkehr. „Alle müssen an einem Strang ziehen, wenn man wirklich Termindruck hat.“ Das habe auch in dieser Session alles wieder gut geklappt, sagte Cronenberg vor dem Start des Rosenmontagszuges. Aber 370 Termine, damit sei man am Limit angekommen. Gerne nehme man auch neue Ziele auf, aber dann müssen alte auch mal weichen.

Die Adjutanten und Paginnen haben noch eine andere Art des Termindrucks. „Wir haben eine 24-stündige Dienstverpflichtung“, so Adjutant Guido Beu, auch Ehrengardist, seit zehn Jahren in der Equipe, seit acht Jahren in seinem jetzigen Amt. Das bedeutet, wenn der Prinz mitten in der Nacht ruft, müssten er oder die drei anderen Adjutanten von den Bonner Stadtsoldaten, der Großen Dransdorfer KG und den Wiesse Müüs parat stehen. „Bei Auftritten müssen wir immer eine Stunde vor Abfahrt im Hotel sein, den Prinz ankleiden und Dinge vorbereiten, die der Prinzenführer souffliert.“ Denn bei vielen Auftritten muss man an individuelle Dinge denken. Beu sieht sich als irgendetwas „zwischen Butler und Bodyguard“ und ist vor allem für den Prinzen zuständig. Die Bonna hat sechs Paginnen. Eine von ihnen ist seit vier Jahren Natalie Vianden. Sie hilft Ihrer Lieblichkeit beim Ankleiden, sucht mit ihr die Toilette auf, ist für „Frauendinge“ zuständig und hält Blumen und Geschenke, die die Bonna bei Terminen erhält. Die Paginnen tragen auch die Insignien der Tollitäten nach dem Federnrupfen aus dem Springmaussaal, so wie sie sie bei der Proklamation im Maritim Hotel auf die Bühne gebracht haben.

Früher wurde als erstes der Bonner Prinz proklamiert. Dass seit einigen Jahren die Bonna zuerst ihre Zeichen der Macht erhält, geht auf ein Versehen der Paginnen zurück, die diese in falscher Reihenfolge auf die Bühne brachten. Dabei blieb man ganz einfach. „So entsteht Brauchtum“, meint Cronenberg schmunzelnd.

Warum macht man das alles mit, opfert Überstunden und Urlaubstage und läuft sich die Füße platt? „Man wächst einfach zusammen“, sagt Beu. Stäblein stimmte zu: „Die Prinzenequipe ist wie eine Familie. Egal, welche Uniform man trägt: Es ist die Gemeinschaft, die das ausmacht.“

Man helfe einander ganz selbstverständlich, so Vianden: „Es wird zum Beispiel immer dafür gesorgt, dass man abends irgendwie nach Hause kommt.“ Deshalb werden die Drei das auch nächstes Jahr wieder mitmachen, mit neuen Tollitäten, für die all das wieder etwas ganz Neues ist. Was bleibt, ist die Equipe.