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Prunksitzung der Wiesse Müüs: Freudiges Wiedersehen für Guido Cantz und den „Kapellmeister“

Prunksitzung der Wiesse Müüs : Freudiges Wiedersehen für Guido Cantz und den „Kapellmeister“

Bei der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Wiesse Müüs feierten 1300 Gäste im Hotel Maritim. Die Stimmung war ausgelassen, auch wenn einige Plätze leer blieben.

Seit der Prunksitzung am Samstag trägt auch Oberbürgermeisterin Katja Dörner die Kappe der Wiesse Müüs. Sie erinnerte an das Motto von 2021 „Jeck jeht net weg!“, das auch sie durch eine düstere Zeit getragen habe „und das dafür sorgt, dass wir jetzt wieder alle in eenem Böötche sitzen“, so die OB. Bei manchen geht jeck offenbar doch weg: Die Karnevalsgesellschaft, die auf die Motorrad-Eskorte der Polizei zurückgeht, hatte weniger Karten verkauft als erhofft. Dafür feierten die rund 1300 Gäste im Hotel Maritim umso ausgelassener.

Die neue Präsidentin, Ex-Bonna Alexandra Zörner, führte bei ihrer Premiere souverän und charmant durchs Programm. Im Publikum ihre Mutter Marianne Berchem, die genau vor 50 Jahren Bonna war. Vor und hinter den Kulissen hatte Zörner erfahrene Kräfte wie Literat Josi Thiebes und den künstlerischen Leiter Toni Harst an ihrer Seite. Im Vorstand sind seit dem Sommer außerdem viele neue Kräfte wie Mark Schüler als Vorsitzender und Andreas Graber-Stuch als Vize oder Geschäftsführer Mark Emmerich. Letzterer sagte dem GA: „Das große Problem ist, dafür zu sorgen, dass die Menschen wieder zu den Veranstaltungen kommen.“ Es gebe aber auch gute Nachrichten: Die Tradition einer engen Zusammenarbeit mit der Bonner Polizei lebe mit Polizeipräsident Frank Hoever wieder auf. Außerdem spendete das Publikum gerne für das „Bunte Herz“ und für Familien an der Ahr.

Prinz Christoph II. (Wagner) hatte bei einer Prunksitzung der Wiesse Müüs vor 15 Jahren den ersten Kontakt zum organisierten Karneval. „Tradition ist unheimlich wichtig“, sagte er bei seinem Auftritt mit Bonna Nadine I. (Klein) und den Bonner Stadtsoldaten. Das Prinzenpaar dankte denen, „die den Karneval zu dem machen, was er ist“.

Wie echte Wiedersehensfreude aussieht, konnte man bei Redner Guido Cantz und „Kapellmeister“ Markus Quodt erleben. Der ließ die Saalkapelle schon zum Einzug „Ein Freund, ein guter Freund“ spielen. Dann spielten sich Musiker und Büttenredner die Bälle zu.

Cantz sagte mit Blick auf die Krawalle zum Jahresbeginn: „Mittlerweile habe ich den Eindruck, die normalen Leute sind im Fastelovend zusammen, die Irren laufen draußen rum.“ Und zur WM in Katar: „Das war der erste Autokorso, der von einem Streuwagen angeführt wurde.“ Der Porzer gehört zu den wenigen Rednern, die sich im feiernden Saal problemlos Gehör verschaffen. Er feiert dieses Jahr sein 30. Bühnenjubiläum nach – „ein Jahr Verzögerung, davon kann die Beethovenhalle nur träumen“ – und nutzt das für einen Rückblick: „Ich bin noch mit dem Falkplan von Porz nach Bonn gefahren. Es gab keine sozialen Medien, wir haben uns noch persönlich beleidigt. Es gab auch noch kein Tinder. Wir nannten das damals Schaukelkeller in Uckerath.“

Beim Programm wechselten sich die Redner mit akrobatischen Tanzeinlagen von Mäuseballett und Höppemötzjer ab. Die Band Cat Ballou bekam für „Hück steiht de Welt still“ die erste Rakete des Abends. Auch Paveier und Domstürmer sorgten mit bekannten und neuen Hits dafür, dass das Publikum auf den Stühlen stand. Fortsetzung folgte am Sonntag bei der ersten Mädchensitzung.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Prunksitzung der KG Wiesse Müüs im Maritim