Hebefiguren knapp am Kronleuchter vorbei
Der Närrische Löwe 2005 geht an das Mäuseballett der KG Wiesse Müüs - Verleihung im Bonner Rathaus
Bonn. (msi) In Erinnerungen an eine "dicht gedrängte, aber wunderbare Session" schwelgte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann am Dienstagvormittag im Alten Rathaus. Sogar ihrer Niederlage beim Rathaussturm konnte sie Positives abgewinnen.
Es ging eben rührselig zu, beim letzten öffentlichen Auftritt der Session, bei dem sich alle Bonner Prinzenpaare versammelt hatten, um an der Verleihung des Närrischen Löwens 2005 teilzunehmen. Geburtstagskind Prinz Reiner II. begrüßte die Gäste mit einem selbstbewussten "Wir amtieren noch": "Wir haben so viel Fröhlichkeit überall hingebracht, wir müssen daran festhalten."
Bonna Kirsten I. freute sich mit heiserer Stimme noch einmal im Rathaus stehen zu dürfen, an dem Ort, wo für das Bonner Prinzenpaar alles angefangen hat. Sie dankte den Karnevalisten für eine Session, in der viel und immer gelacht wurde.
Vor Freude gelacht haben kurz darauf auch die 18 Frauen und fünf Männer des "Mäuseballetts" der KG Wiesse Müüs, als Festausschusspräsident Horst Bachmann sie als Preisträger des diesjährigen Närrischen Löwens vorstellte und ihnen die OB den Orden verlieh.
Die als weiße Mäusedamen und schwarze Mäuseriche verkleideten Tänzer verbinden den Bonner Karneval mit dem des Siebengebirges, denn sie sind das Spitzenballett des Tanzcorps Sternschnuppen Bockeroth, das seit 2001 als Mäuseballett für die Wiesse Müüs tanzt. "Ihr seht nicht nur toll aus, ihr könnt auch unglaublich gut tanzen", sagte Dieckmann und bekam sogleich eine Kostprobe zu sehen, bei der einige Hebefiguren nur knapp am Kronleuchter des Saals vorbeigingen.
Etwas ernster ging es danach wieder zu. Horst Bachmann bedauerte, dass in diesem Jahr die Beteiligung der Schulen und Kindergärten an karnevalistischen Aktionen nur sehr gering gewesen war. "Es hat den Anschein, als hätten die Schulleiter kein Herz für den rheinischen Karneval." Deshalb habe man sich vorgenommen, 2005/2006 verstärkt an Schulen und Kindergärten heranzutreten. Vielleicht hilft bei diesem Vorhaben das herzliche und offene Motto der kommenden Session, das sich Claudia Fuchs von der Deutschen Welle hat einfallen lassen: "Bonn bützt die Welt".
