Jeck im GA

Joot, dat et Kalle Abt jit. Der Mann vom GA hält bei der Organisation des Zeitungsempfangs alle Strippen in der Hand. Am Mittwoch zog er sich dann seine grüne Köbes-Schürze um: "Jetz övverlass ich dat dene andere."

Eigentlich kann dem Bonner Bürgermeister und GA-Marketingchef Ulrich Hauschild nicht wohl gewesen sein in seiner Haut. Musste er doch eine dreifache Kampfansage für den Beueler Rathaussturm über sich ergehen lassen. "Zieh dich warm an Ulli", grölten die jecken Wiever. Der Ex-Prinz tat zumindest so, als sei er gut vorbereitet.

Chaos auf dem GA-Parkplatz. Mit bunten dicken Limousinen, Groß- und Kleinbussen baten die Tollitäten um Einlass an der Schranke. Doch der Pförtner hatte ein waches Auge auf die sperrigsten Vehikel. "Da haben wir einfach keinen Platz für." So blieb zum Beispiel Prinz und Bonna samt ihrem stattlichen Gefolge nichts anderes übrig, als vor den Pforten aus ihrem Reisebus auszusteigen. Ach wat, e bissje jet Loofe is jesund. Un kalt wor et och nit.

Köstlich, köstlich: In bewährter Art und Weise verköstigten die GA-Kantinendamen die hungrigen Gäste aus Bonn und der Region. Und auch Flüssiges gab es reichlich - von der Limo bis zur "Hopfenkaltschale", wie es einer der Jecken vorsichtig ausdrückte. Und die war wirklich kalt.

Ist doch ganz schön, einmol Prinz ze sin. Aber vielen Tollitäten reicht das schon lange nicht mehr. Sie studieren Tänze und Lieder ein, um ihr Publikum auch richtig gut zu unterhalten. Ralf II. und Marlene I. brachten zum Beispiel ihr "Sibejeberechsprinzepaarleed" mit. Der Text "drum auf ihr Narren, schunkelt und stimmt ein" geht dabei flotter über die Zunge als der Titel.

Mit der richtigen Organisation schafft man alles. Und geht mal was daneben, dann braucht''s eben eine gute Ausrede. Um die war GA-Sitzungspräsident Manfred Kolling nicht verlegen. Jeder Versprecher, jede Verwechslung, jede falsche Ansage ging auf das Konto der anwesenden Damen. Er sei so nervös wegen der bevorstehenden Weiberfastnacht, sagte er dann. Und nicht etwa, weil er frischgebackener Opa sei.

Ganz schön schwer, wenn Orden in Massen auftauchen. Dann heißt es Nacken steif machen und sich möglichst gerade halten. Die Prinzenpaare und Dreigestirne verschenkten die Schmuckstücke großzügig. "Wenn die Leute gehen, hört sich das an wie beim Almabtrieb", meinte Obermöhn Evi Zwiebler mit einem Augenzwinkern.

Auch im Internet zeigt sich der GA von der buntesten und aktuellsten Seite. Unter www.kamelle.de finden die Narren alles über den rheinischen Fastelovend, Webcams mit Liveübertragung des Rathaussturms in Beuel und des Rosenmontagszuges. Dazu viele Bilder - Karneval komplett.

[ zu Alle reißen sich um die beiden Kiss-Boys ]