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Karneval stiehlt dem Valentinstag die Schau

Karneval stiehlt dem Valentinstag die Schau

In den Schaufenstern dominieren Clownsnasen und Luftschlangen - Bonner sind geteilter Meinung

Bonn. Karneval schlägt Valentinstag - zumindest in der Bonner Fußgängerzone.

Zwar sah man am Mittwoch vereinzelt Männer und Frauen mit Rosen durch den Regen laufen, tummelte sich der ein oder andere Liebende in den Läden, um noch schnell ein Geschenk zu kaufen, hatten einige Geschäfte ihre Schaufenster mit Herzen und Rosen geschmückt.

Und trotzdem: Clownsnasen, Cowboyhüte und Luftschlangen dominierten das Schaufenster-Geschehen - auch am Tag der Liebenden. "Wenn direkt nach dem Valentinstag Karneval gefeiert wird, verkaufe ich nicht so viele Blumen", sagt Sabine Scheidtweiler, Inhaberin des Blumenladens "Die Blüte". Und vermutet, dass die Liebenden sich dann eher Dinge schenken, die nicht verwelken und auch nach den tollen Tagen noch an den Valentinstag erinnern.

Das kann Pralinenverkäuferin Gabriele Hagen nur bestätigen: "Einen Tag vorher geht es los, und auch am Valentinstag selber kommen noch viele Leute. Das ist ein Trend, der sich seit Jahren hält."

Die Bonner sind geteilter Meinung, was den Tag der Liebe angeht: Von "sehr wichtig" bis zu "lege keinen Wert darauf" geht die Bandbreite. "Gar nichts zu machen, käme für mich heute nicht in Frage", sagt Dominik Bandel (24), der gerade für seine Freundin eingekauft hat und abends für seine Liebste kochen möchte.

Rentner Ulrich Behrens sieht das anders: "Ich halte diesen Tag für kommerzialisiert, nicht so schlimm wie Halloween, aber doch etwas, das wieder mal über den großen Teich gewandert ist."

Seit dem 15. Jahrhundert wird der Tag der Liebe in England gefeiert. Auswanderer brachten den Brauch in die USA, deren Soldaten trugen ihn nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland.

Der Valentinstag geht auf die Sage des Bischofs Valentin von Terni zurück: Dieser hatte Paare, auch Soldaten, die nach kaiserlichem Befehl unverheiratet bleiben mussten, getraut und ihnen dann Blumen aus seinem Garten geschenkt. Wegen seines christlichen Glaubens wurde er am 14. Februar 269 enthauptet.