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Kneipen- und Kostümsitzung in Bonn: Kessenixe trägt Seesterne im Haar

Kneipen- und Kostümsitzung in Bonn : Kessenixe trägt Seesterne im Haar

Die KG Weiss-Blau feiert Kneipensitzung in der Markusschänke. Die KG Durschlöscher empfängt 900 Gäste im Brückenforum. Das Motto lautet: „3 mol 11 Johr“

Rund 100 Jecken feierten in der Markusschänke den Kessenicher Karneval. In der Kneipensitzung wurde es am Samstagabend eng, aber gemütlich und echt kölsch. „Die Markusschänke ist eine Fußball-Kultkneipe; hier gucken wir gemeinsam die Spiele des FC“, erzählte Sabine Henrich. „Daher sind wir sehr glücklich, dass wir hier feiern dürfen.“ Die Kessenicherin ist schon seit 13 Jahren Präsidentin der KG Weiss-Blau und schätzt vor allem die dörfliche Gemütlichkeit. „Wir wollten zurück zum Ursprung. Und da es in Kessenich auch keine Festhalle gibt, machen wir eben eine Kneipensitzung“, erklärte Henrich. „Später, wenn Prinz und Bonna vorbeischauen, wird es hier eng werden, aber funktioniert hat es bisher immer.“ Und so findet man im hinteren Teil der Kneipe auch keine Bühne, sondern eine „Eventfläche“. Die Tänzer störe das aber nicht, wie Heijo Henrich weiß. „Sie meinen, dass sie dann mal was anderes tanzen könnten“, berichtet der Moderator des Bunten Abends. Um 19.11 Uhr hatte Kessenixe Tina I. ihren Auftritt. Zusammen mit Mitgliedern der KG Weiss-Blau und der KG Rot-Schwarz Endenich zog die Tollität in die Markusschänke ein. Mit einem silbernen Hummer als Zepter, Seesternen im Haar und einem blau glitzernden Kleid mit weißem Bolero strahlte Tina I. „Ich freue mich sehr, ich bin ja gebürtig aus Kessenich. Der Verein hat mich neun Jahre lang gefragt, ob ich Nixe werden möchte und jetzt habe ich Ja gesagt“, erzählte sie. „Besonders ist, dass unsere Kessenixe, wie auch die Wäscherprinzessin oder die Liküra, im Karneval einzigartig ist“, erklärte Präsidentin Henrich. scn

Unter dem Motto „3 mol 11 Johr“ feiern die Karnevalsfründe Durschlöscher 2020 ihr 33-jähriges Jubiläum. Mit der vierten „Großen Kostümsitzung“ haben die Feierlichkeiten zur Schnapszahl jetzt ihren Höhepunkt gefunden. Gemeinsam mit den „Blaumännern“ feierten rund 900 Gäste am Samstagabend im Brückenforum. „Wir sind seit September ausverkauft und ich bin total zufrieden mit dem Abend“, erzählte Pressesprecherin Severine Hartmann. Das Programm kannten die Gäste aber nicht, wie jedes Jahr ließen sich die Jecken von ihren Gastgebern überraschen. „Unser Programm ist nach wie vor geheim“, sagte Hartmann. So habe man jedes Jahr zwei Bands, die jeder kennt. Dieses Jahr waren es die Höhner und die Newcomer „Knallblech“, die aus dem selben Stall wie Querbeat stammen. Zum Schluss spielten dann noch die Räuber. „Das ist für uns immer ein schöner Moment, dann kommen alle Vereinsmitglieder mit auf die Bühne und geben ein herrliches Bild ab.“

Die Durschlöscher hielten sich aber nicht nur an Altbewährtes, sondern wussten auch zu überraschen. So wagten sie mit der Drum Show „Mission4Mars“ ein nicht so karnevalistisches Experiment. Und das gelang, denn die LED-Trommelshow bot bunte Lichteffekte und einen flotten E-Drum-Sound. Das Trio aus Hannover heizte mit ihren Trommeln den Gästen ein.

Wenige Meter um die Ecke feierte die KG Die Flüssigen eine Karnevalsparty in der Rheinbrücke. Und bereits nachmittags feierte der Verein Knatsch Verdötscht mit Wohnungslosen Karneval in der City-Station. scn