Mit Schwung in die neue Session
Statt ihres Generalappells bietet die Bonner Ehrengarde erstmals eine Sitzung an - Ehrung für langjährige Gardisten
Bonn. Normalerweise sind närrische Generalappelle in Karnevalistenkreisen als eher protokollarische Veranstaltungen bekannt und somit für eine breite Öffentlichkeit weniger spannend. Nicht so die diesjährige jecke Sessionseröffnung der Ehrengrade der Stadt Bonn am Samstagabend im Brückenforum. Rund 350 Jecken schunkelten und klatschen sich für den 11.11. ein.
Wie es dazu kam? Kurzerhand hatte die Ehrengarde den Großteil der für einen Generalappell typischen Ehrungen auf einen internen Termin verschoben und stattdessen mit dem Gardeaufmarsch eine waschechte Karnevalssitzung auf die Beine gestellt.
Mit Auftritten von unter anderem den Rheinbacher Stadtsoldaten und den Butterflys wollte man eine Veranstaltung auf die Beine stellen, die nicht nur für Mitglieder der Ehrengarde, sondern auch für die Öffentlichkeit attraktiv ist, sagte Generalintendant Konrad Schmitz. Dazu zeigten die Tänzer der Ehrengarde, dass sie das Jahr über nicht auf der faulen Haut gelegen, sondern fleißig für die neue Session geprobt haben.
So ganz ohne Ehrungen ging es dann aber doch nicht. Neben der Vereidigung der neuen Gardisten wurden vier verdiente Mitglieder für eine ganz besondere Leistung ausgezeichnet: Bereits seit 50 Jahren sind Günter Michlinski, Manfred Klauck, Ernst Rother und Günter Schmickler in der Ehrengarde.
Geehrt wurde das langjährige Engagement mit einer eigens dafür neu geschaffenen Treuenadel. Denn bisher, so erklärte Schmitz, sei die Ehrung von 50 Jahren Mitgliedschaft in der Satzung der Garde gar nicht vorgesehen gewesen. "Unsere Gründungsväter dachten wohl, dass niemand so lange Mitglied der Ehrengarde sein wird", scherzte er.
