Närrische Notizen

Bonn. (meu) Die Wände zitterten, die Gläser vibrierten. "Bum-Bum-Bum" donnerte die dicke Trommel durch das Foyer der Deutschen Welle (DW). Kleine Trommeln stimmten mit ein - ließen die Jecken mit den Beinen wippen.

Was dann aufheulte, ist so typisch für das schottische Hochland wie der Karneval für Bonn, und sorgte für allgemeine Begeisterung. DW-Intendant Erik Bettermann weiß genau, was er beim Internationalen Karnevalsempfang aufbieten muss, um für Stimmung zu sorgen.

So hatte er am Freitag nicht nur die Domstädter aus Köln zum Musizieren ins Funkhaus geladen. Bereits zum achten Mal waren auch die Royal Naval Volunteer Band aus England und die schottische Royal Naval Piper's Society mit ihren Dudelsäcken gekommen.

Dank der jecken Lektionen von Bettermann waren die Musiker von der britischen Insel karnevalistisch voll auf der Höhe. "Du weißt, was bützen bedeutet?", fragte der Intendant beispielsweise den englischen Dirigenten Tim Watson und überließ es seiner Co-Moderatorin Debarati Guha, dies praktisch zu demonstrieren.

Dass die Inderin in diesem Jahr zum ersten Mal die fünfte Jahreszeit feiert, merkte man dem Energiebündel nicht an. Schlachtrufe wie "Bonn Alaaf" und "Bonn - Du bess ming Stadt" schmetterte sie enthusiastisch durch den Raum. Gänsehaut kam auf, als das kölsch-britische Orchester Stücke wie "Mull of Kintyre" oder "Lord of the Dance" spielte.

Kollektives Klatschen war bei "Loch Lomond" angesagt. Und so mancher Jeck im Saal wird sich gefragt haben, ob es denn wohl ein Zufall ist, dass das schottische Volkslied die gleiche Melodie hat wie die Fußballhymne der Höhner "Mer stonn zo dir, FC Kölle".

Bonn. (kf) Die Aussicht ist ganz herrlich in 30 Metern Höhe, aber nichts für Angsthasen. Prinz Christoph I. und seine Bonna Karin IV. gehören nicht zu denen, die bei schwierigen Aufgaben kneifen. Das stellten sie am Freitag beim traditionellen Prinzenempfang in der Feuerwache 1 am Lievelingsweg unter Beweis.

Auch wenn es einem auf der voll ausgefahrenen Drehleiter schon etwas mulmig werden kann: Das Prinzenpaar absolvierte am Freitag bei schönstem Wetter die Prüfung mit Bravour und genoss den Blick auf die närrische Schar am Boden. Rund 250 Gäste waren zu dem Empfang gekommen, darunter viele Tollitäten.

Vertreten waren das Bad Godesberger Prinzenpaar, die Wäscherprinzessin, die LiKüRa und die närrischen Regenten aus Dransdorf und Buschdorf. Die Rahmkamellche aus Tannenbusch hatten einen Auftritt. Und für den Funkentöter-Präsidenten Uwe Kuhnert blieb nur die Zuschauerrolle, weil er heiser war. So musste sein Vorsitzender Frank Hofmann einspringen und übernahm et Schwaade am Mikrofon.