Närrische Notizen

Ein Orden für den Stiefel - Bonner Prinzenpaar tanzt in der Hausbar

Bonn. (fhg) "Den lege ich auf mein Kopfkissen", freute sich Olaf Dreesen, Geschäftsführer der Bonner Traditions-Gaststätte "Im Stiefel". Gerade hatte ihm Horst Bachmann, Präsident des Festausschusses Bonner Karneval, den "Orden wider den tierischen Durst" verliehen.

Zum 8. Mal wurde somit ein Bonner Gastwirt geehrt, der sich in besonderer Weise um das Brauchtum Karneval verdient gemacht hat. Eine Ehre, die in den vergangenen Jahren dem "Gequetschten", dem "Sudhaus", den "Lambertusstuben", der "Linde", "Ferraris", "Sonja's" und dem "Alten Schützenhäuschen" zuteil geworden seien, zählte der Festausschuss-Präsident auf.

"Gastwirt" sei ein närrisches Wort, beobachtete er. Schließlich könne man nicht zugleich Gast und Wirt sein, ohne bald insolvent zu sein. Er nehme den Orden nicht für sich, sondern für den "Stiefel" entgegen, sagte Dreesen, der diesen 2008 übernahm. Eigentlich müsse der Orden ja "für den tierischen Durst" heißen, gab er zu bedenken. "Früher war ich noch nicht karnevalistisch", gestand der Godesberger. "Aber wer einmal Kneipenkarneval im Stiefel kennengelernt hat, dem macht Fastelovend einfach Spaß."

Natürlich durften auch Prinz Amir I. und Bonna Uta I. bei der Verleihung nicht fehlen. In Begleitung des Musikvereins Duisdorf zogen sie in die Traditionskneipe ein. Nicht nur für den Musikverein das Ende eines langen Tages. Schließlich kam das Prinzenpaar direkt von einer Stippvisite nach Brüssel. Unter den Gästen war auch das ehemalige Prinzenpaar Ralf I. und Miriam I., Stadtsoldaten-Kommandant Ralf Wolanski und der Senatspräsident a.D. der Wiesse Müüs, Heinz-Egon Abels.

Bonn. (koe) Karneval ist ein Wirtschaftsfaktor. Und ohne Unterstützung der Wirtschaft gäbe es viele Veranstaltungen im Fastelovend nicht. Deshalb ist der Wirtschaftsempfang in der Hausbar der Oper schöne Tradition. In diesem Jahr hatte das Prinzenpaar Amir I. und Uta I. Heimspiel, schließlich ist der Prinz Unternehmer, die Bonna Bankerin.

Marlies Stockhorst, Vizepräsidentin des Festausschusses Bonner Karneval, dankte Müslüm Balaban und Filiz Tosun für die Gastfreundschaft. Sie hatten ein üppiges Buffet aufgebaut und sorgten dafür, dass die Gläser nicht leer wurden, egal ob Kölsch oder Cocktail. Und eins ist in der Hausbar sicher: Es wird getanzt.