Narrenspiegel

Bonn. (klz) Teufelchen Hannelore Wiersberg brauchte nur die ersten Takte eines Karnevalsliedes vorzugeben, schon stimmte der ganze Saal mit ein. Die Damen des Sozialen Arbeitskreises der Stiftspfarre[gsn] veranstalteten eine Karnevalssitzung für die vorwiegend älteren Pfarrangehörigen.

"Das ist schon Tradition bei uns, seit über 30 Jahren feiern wir hier Karneval", sagt Sitzungsleiterin Wiersberg. Bei Kaffee und Kuchen, später bei Wein und kalten Platten, ließen es sich die Gäste gut gehen. Die "Hauskapelle" Heidi Schwill sorgte am Klavier für die musikalische Untermalung.

Nach dem Motto "Komm loss mer fiere" schunkelte und sang der ganze Saal. "Ne komische Hellije", alias Peter Kolb, amüsierte sein Publikum aufs Beste mit Anekdoten aus seinem Leben. Er erhielt viel Applaus und dazu einen Wurstorden. "Bis auf zwei Programmpunkte treten bei uns nur Leute aus der Gemeinde auf", betont Wiersberg.

Über das Bonner Prinzenpaar freuten sich die Gäste ebenso wie über "Die Zwei mit dem Dreh". "Der Eintritt zu unserer Sitzung ist immer frei, so dass auch alle kommen können", sagt Wiersberg.

Bonn. (sin) "Kamelle statt Kanüle"[gsn] hieß das Motto der Karnevalsfeier im St.-Marienhospital. Patienten Besucher und Mitarbeiter hatten am Freitag die Möglichkeit, auch im Krankenhaus Karneval zu feiern.

Die Altstadtprinzessin von Königswinter, Petra Backhaus, zog mit Musik und Gefolge durchs Haus. Backhaus, im "bürgerlichen" Leben Krankenschwester im Hospital, brachte die Patienten in Stimmung und animierte jeden, der sich bis dahin nicht getraut hatte, zur Feier zu kommen.

Durch das Programm führte Alfred Wielath, der auch als Büttenredner glänzte. Zum Auftakt bot die Seelsorge des Hauses unter der Leitung von Pfarrerin Manuela Quester das Marionettenspiel "Eine kleine Eselei".

Als Gäste erschienen die Flotten Hüpfer von Kasbach, die KG Sternschnuppen und die Tanzgruppe Die Alpenrose. "Es war schon immer ein Höhepunkt, wenn die Alpenrosen die Ärzte auf die Tanzfläche ziehen", sagte Krankenhaus-Sprecherin Vera Schweizer.

Möglich gemacht hat die Veranstaltung der Förderverein, dessen Mitglieder Anja Lipp, Jörg Middelmann, Bodo Löwe und Gisela Fassbender mit den Vorbereitungen beschäftigt waren.

Bonn. (mal) "Mir fiere Karneval mit Immis", war das Motto am Mittwochabend im Sudhaus am Friedensplatz. Die Stadt Bonn und der General-Anzeiger hatten den regelmäßigen Stammtisch als Treff von Neubonnern und Ur-Bonnern vor einigen Jahren eingeführt.

An Karneval hat der Treff die besondere Aufgabe, den vielfach aus Berlin stammenden Zugezogenen den rheinischen Frohsinn nahe zu bringen. "Der Karneval ist schon gewöhnungsbedürftig", sagte Ute Neupert. Ihr Mann Winfried fügte aber hinzu: "Trotzdem fühlen wir uns sehr wohl am Rhein." Das Ehepaar kam vor drei Jahren nach Bonn, genau wie ihre Bekannten, Peter Knötschke, Dieter Huth, Friedhelm und Gabriele Schneider.

"Wir wählen heute Abend ein närrisches "Immi-Dreigestirn", kündigte Sudhaus-Wirt Toni Mürtz eine besondere Attraktion an. Er beherbergte den närrischen Immi-Treff zum ersten Mal, freute sich aber über die gute Stimmung: "Wir haben einen tollen Mix aus Bonnern und Neubonnern hier."

Der Unterschied war manchmal an den Kostümen abzulesen. Aber nach der Begrüßung durch GA-Marketingleiter Ulli Hauschild hatten alle genug närrische Entwicklungshilfe im Bützen und Schunkeln bekommen, so dass sich die Unterschiede zwischen Immis und rheinischen Jecken mehr und mehr verwischten.

Bonn. (lf) Auch die City-Wache ist fest in der Hand der Jecken. Langsam aber sicher fallen die Bastionen der Bonner Obrigkeit: Nach dem Narrensturm auf das Beueler Rathaus am Donnerstag war am Freitag die City-Wache der Bonner Polizei an der Reihe.

Doch den Polizisten, allen voran der Leiter der Wache Georg Hoffmann, ist zu einem guten Brauch geworden, dieses Ereignis in der Tiefgarage ausgiebig zu feiern - bis in die frühen Morgenstunden. Das Organisationsteam um Uli Orth und Heinz Gerlach begrüßte wieder rund 800 Gäste - auf sie warteten 6 000 Liter Bier.