1. Narren-News
  2. Bonn

Motto 2014 steht fest: Nimptsch tanzt Gangnam-Style

Motto 2014 steht fest : Nimptsch tanzt Gangnam-Style

Nach der Session ist vor der Session: Während die scheidenden Tollitäten in den letzten Stunden vor Aschermittwoch mit ihren Gefühlen ringen, denkt der organisierte Karneval in Form der Festausschüsse schon über die Session 2014 nach. Frohsinn, Trübsal, Tränen liegen nah beieinander.

Sessionsmotto 2014: Die bönnschen Jecken werden am 11.11. unter dem Motto "Bei Kamelle un Strüßje es Bonn us em Hüüsje" in die neue Karnevalszeit starten. Das Interesse am Motto-Wettbewerb war in Bonn noch nie so groß wie in diesem Jahr: 181 Einsendungen hat der Festausschuss Bonner Karneval erhalten.

"Wir haben eigens eine Präsidiumssitzung einberufen, um den Berg der Vorschläge abarbeiten zu können", erklärte Vize-Festausschusspräsident Stephan Eisel. Übrig blieb das Motto von Ferdinand Hermanns. Der Brüser Berger war bei der Bekanntgabe gestern im Alten Rathaus dabei und erhielt als Dankeschön zwei Eintrittskarten für die nächste Prinzenproklamation in der Beethovenhalle.

"Närrischer Löwe": Die Bonner Tanzschule Lepehne-Herbst erhielt am Dienstag von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch das begehrte Stofftier. Diese Auszeichnung wird für besondere Darbietungen im bönnschen Fastelovend verliehen. Unter dem Motto "Korea verändert Bonn - Erst WCCB jetzt Gangnam-Style" nahm eine 30-köpfige Fußgruppe am Rosenmontagszug teil.

Unterwegs zeigten die Showtänzer Samba-, Zumba- und Gangnam-Style-Choreographien. Bei der Verleihung im Rathaus fragte sich der ein oder andere Gast, warum ein Unternehmen den Preis erhalten hat. Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst nahm dazu Stellung: "Der Preis kann theoretisch an alle gesellschaftlichen Gruppierungen und Unternehmen gehen. Bei der Wahl kommt es darauf an, wer sich wie im Karneval präsentiert."

Bilanz des Festausschusses: Das Präsidium ist mit der Außendarstellung des Bonner Karnevals und mit der Präsentation des Prinzenpaares sehr zufrieden. Stockhorst: "Die Equipe hat sich hervorragend geschlagen. Wegen der kurzen Session ist ein hoher Termindruck entstanden. Aber es hat alles gut geklappt."

Die Karnevalsfunktionärin kommentierte auch die Auseinandersetzung zwischen Prinzenführer Christoph Arnold und Ex-Festausschusspräsident Horst Bachmann am Wochenende: "Die heftige Reaktion von Horst Bachmann ist nicht gerechtfertigt. Der Prinzenführer hatte mit dem Moderator der Veranstaltung die Unterbrechung des Bühnenprogramms für den Auftritt des Prinzenpaares abgesprochen. Wenn es dann Kommunikationsschwierigkeiten bei den Veranstaltern gibt, kann der Festausschuss nichts dafür."

Was war geschehen? Der Bus von Prinz und Bonna hatte einen kleineren Unfall, dadurch gerieten die Tollitäten in Zeitverzug. Arnold hatte deshalb um Unterbrechung des Programms bei der "Verleihung des Närrischen Äsels" gebeten. Und das führte zur Verärgerung bei Veranstaltern und Bühnenakteuren.

Festhalten wird der Festausschuss wohl an der pausenfreien Prinzenproklamation. "Die Resonanz auf diese Programmänderung war gut. Aber wir werden darüber noch einmal in Ruhe diskutieren", so Stockhorst. Zugleiter Axel Wolf war mit dem Verlauf des Rosenmontagszuges sehr zufrieden: "Es gab keine Zwischenfälle. Viele Menschen jubelten den Zugteilnehmern zu." Zu den üblichen Problemen mit Alkohol und Wildpinkeln in der Altstadt sagte Wolf: "Das Problem mit Glasflaschen, Glasscherben und Wildpinklern kann man nicht lösen. Wir bieten wiederverwertbare Kunststoffbecher an. Mehr können wir nicht tun. Den Flaschenverkauf kann man nicht verbieten."

Federnrupfen: Das ultimative Ende einer Regentschaft stellt das Federnrupfen dar. Am Dienstagabend musste Prinz Dirk I. (Müller) im Haus der Springmaus seine Insignien der Macht ebenso abgeben wie Bonna Andrea I. (Minten). Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch nahm dem Prinz die vier Fasanenfedern, die Amtskette und das Narrenzepter ab.

Die Bonna musste von der Schärpe und der Bonnakette lassen. Diese letzte Amtshandlung ist alljährlich sehr emotional. Selbst gestandene Männer aus der Equipe verdrücken dabei schon mal eine Träne. Warum? Ganz einfach: Über Wochen waren Prinzenpaar und Equipe ein verschworene Truppe, die Tag für Tag das bönnsche Brauchtum präsentiert hat. Mehr als 350 Termine haben Tollitäten und Begleiter absolviert.