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Prinzenpaar in Bonn: Marco Wiese und Nadine Klein regieren für zwei Jahre

Tollitäten regieren zwei Jahre : Das ist Bonns neues Prinzenpaar

Der Festausschuss Bonner Karneval stellt Marco Wiese und Nadine Klein als Prinz und Bonna vor. Für sie wird es eine Session der anderen Art. Und noch was Neues: Beide regieren zwei Jahre lang.

Die designierten Bonner Tollitäten werden die kommende Session als eine ganz besondere erleben – mehr noch als alle anderen vor ihnen. Denn es wird keine rauschende Proklamation geben, keine tosenden Empfänge in großen Sälen und am Ende auch keinen Rosenmontagszug mit mehr als 200.000 Jecken am Straßenrand. Marco Wiese und Nadine Klein waren mit all dem einverstanden, denn sie werden dafür nicht nur eine, sondern gleich zwei Sessionen die Bonner Narren anführen. Am Dienstagmittag stellte der Festausschuss Bonner Karneval (FA) sie in ihrer Hochburg im Hotel Hilton vor.

Marco I. ist 35 Jahre alt, kommt aus Troisdorf-Sieglar, lebt mit Frau und zwei Kindern in Niederkassel und hat von Kindesbeinen an den Karneval mitgefeiert. Tollitätenluft schnupperte er 2015 im Gefolge des Dreigestirns der 1. Großen KG Sieglar. Er wurde auch deshalb vom Festausschuss ausgewählt, weil er seit zwei Jahren das neue Beratungscenter der PSD-Bank West an der Maximilianstraße leitet: Die feiert 2022 ihr 150-jähriges Bestehen.

Genau wie das Bonner Stadtsoldatencorps von 1872, dem Wiese ebenso angehört wie seine designierte Bonna Nadine I. Die 39-Jährige wurde ebenfalls in Troisdorf geboren, lebt in Königswinter und arbeitet als Bürokauffrau bei der Firma IRS Schadenszentrum Vögeli in Bonn. Ihre Erfahrungen mit dem Tollitätendasein gehen noch weiter als die ihres Prinzen. Denn Nadine I. war 2001 Wäscherprinzessin des Alten Beueler Damenkomitees.

Beide hatten sich erst vor drei Wochen kennengelernt. Und erst am Tag vor der Vorstellung erfuhren sie, dass sie das Prinzenpaar stellen werden. Tollität unter erschwerten Bedingungen? „Ich habe nicht eine Sekunde darüber nachgedacht“, sagte die designierte Bonna. Auch in Coronazeiten könne man Karneval feiern. Man müsse sogar, fand Prinz Marco I. „Es ist ganz wichtig, dass das Brauchtum Karneval unter dieser Situation nicht leiden darf.“ Alle müssten eben „ein bisschen herunterfahren“, so die Bonna.

Prinz und Bonna bleiben designiert bis zur Proklamation im Januar 2022, erst dann erhalten sie auch ein echtes Ornat. Braucht eine Session wie die kommende überhaupt Tollitäten? „Im Karneval geht es ja darum, anderen Menschen eine Freude zu machen“, sagte FA-Pressesprecher Ralf Birkner. Man wolle die soziale Komponente des Karnevals aufrechterhalten. „Diese Funktion ist ja unbenommen von den ganz großen Veranstaltungen.“ Die Tollitäten sollen diese Aufgabe mit Besuchen in Kitas, Schulen, Seniorenheimen und anderen Einrichtungen sowie mit Auftritten bei den kleinen Kulturveranstaltungen, die der FA laut Präsidentin Marlies Stockhorst durchführen will, erfüllen.

Das Motto dieser Session lautet „Schwaade, Laache, joode Saache maache“, dazu gibt es auch Mottoschals. Wie gehabt ist es gültig bis Aschermittwoch, dann kommt ein neues. Was die Pänz angeht: „Bis jetzt wissen wir noch nicht, ob es ein Kinderprinzenpaar geben wird“, so Stockhorst.