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Renaissance und bönnscher Karneval

Renaissance und bönnscher Karneval

Bonner Narrenspiegel: Die Tollitäten besuchten das Landesmuseum. Und bei der ersten Ladies' Night tanzten alle - sogar die Männer.

Bonn. Die vielen Tollitäten aus den vier Bonner Stadtteilen sowie auswärtige karnevalistische Besucher aus Siegburg, Witterschlick und Bockeroth-Düferoth boten ein buntes Bild zwischen den Skulpturen der Dauerausstellung im Landesmuseum: Gemeinsam mit Prinz Christoph I. und Bonna Karin IV. begrüßte Direktorin Gabriele Uelsberg die zahlreichen Gäste beim Prinzenempfang.

Das chinesische Gewand, das die Museumsdirektorin trug, war ein Andenken an ihren Besuch bei der Expo 2010 in Shanghai. Dort hatten sich die Chinesen angesichts einer karnevalistischen Besucherabordnung aus Köln vom rheinischen Brauchtum begeistert gezeigt.

Rosenmontagszug live Der General-Anzeiger zeigt ab sofort im Internet auch Videos aus dem Fastelovend. Ein besonderer Höhepunkt ist dabei in dieser Session die Live-Übertragung des Bonner Rosenmontagszugs am 7. März, die in Zusammenarbeit mit dem Fernsehsender center.TV erfolgt. Derzeit ist zum Beispiel ein Video über die umjubelte Proklamation des Bonner Prinzenpaares in der Beethovenhalle abrufbar. Christoph I. und seine Bonna Karin IV. geben außerdem ein Interview. Dass sie nicht nur kräftig Kamelle schmeißen können, sondern auch mit schweren, bunten Kugeln ins Schwarze treffen können, zeigen Tollitäten beim Närrischen Bowling Cup 2011. Das und viel mehr auf www.kamelle.de!"Man kann Karneval aber nicht kopieren. Nur hier bei uns, wo er authentisch ist und von Herzen kommt, wird er zur Volkskultur", betonte Uelsberg. Sie blickte voraus auf die nächste Ausstellung "Elefantenreich", die am 14. April in Bonn startet, und übergab mit diesem Stichwort und dem Zusatz "das ist nicht bös' gemeint" das Mikrofon an den Bonner Prinzen."Jetzt habe ich so viel abgenommen, um für euch und meine Bonna attraktiver zu sein. Ganz ehrlich, ich bin froh, dass die Elefanten noch nicht da sind", konterte Christoph I. die kleine Stichelei schmunzelnd. Und auch die Bonna war froh, dass noch bis zum kommenden Sonntag die Renaissance-Ausstellung zu sehen ist. "Wir setzen auf Individualität, genauso wie die Renaissance. Ohne diese Vielfalt an Persönlichkeiten könnte unser Fastelovend in Bonn nicht sein", sagte Karin IV.

Das Bonner Prinzenpaar würdigte Franziska Nürenberg und Frauke Brückner vom Landesmuseum mit dem Prinzenorden. Im Gegenzug verlieh Gabriele Uelsberg den neuen Elefantenorden des Museums an Prinz und Bonna sowie an die Mitglieder des Festausschusses Bonner Karneval. Mit drei Führerinnen konnten die Karnevalisten und ihre zahlreichen Gäste aus Politik und Stadtverwaltung anschließend die Ausstellung "Renaissance am Rhein" besuchen. (kkt)

Ladies' Night

RKG steht jetzt für Rheinische Karnevalsgesellschaft statt für Rheinische Kraftwagen GmbH. Mit der neuen Ladies' Night, die in diesem Jahr erstmals an die Stelle des Kulturempfangs getreten ist, landeten RKG-Geschäftsführer Werner Schmitt und Festausschuss-Präsidentin Marlies Stockhorst einen Volltreffer. Mehr als 120 Frauen waren in die Verkaufsräume an der Bornheimer Straße gekommen und ließen Moderator Stephan Eisel (zu Beginn im Froschkostüm) erst blass und dann zum Prinzen werden.

Mit der Tanzgarde Grün-Weiße Funken vom Zippchen setzte das Programm zum Höhenflug an, der nur knapp unter der Decke des Autohauses endete. Kabarettistin Margie Kinsky plauderte als Marita Nettehoven aus Bonn-Endenich am Ei über das Leben. "Seid nett zu euren Männern. Das sind dieselben, die wir vor 25 Jahren ausgesucht haben. Seid nett zu euren Pänz, weil die nämlich morgen euer Altersheim aussuchen", riet sie.

"Ladies!", begrüßte Prinz Christoph I. formvollendet die Gäste und gab, selbst Bruder von acht Schwestern, zu: "Mein Leben wurde von Frauen geprägt." Er hatte, aufmunternd beklatscht von Bonna Karin IV., keine Hemmungen, in die selbstironische Choreografie des Thorrer Schnauzerballetts einzusteigen. Die tanzenden Männer sorgten für ein mitreißendes Finale. (koe)

Tannebüscher Jecke

Voll besetzt war der Saal des Lotte-Lemke Hauses, als Helmut Schmitz, Präsident der Tannebüscher Jecke, nachmittags die bunt kostümierten Senioren begrüßte. Etliche waren schon zwei Stunden vorher da, um sich die besten Plätze zu sichern. Im jecken Sitzungsprogramm ging es Schlag auf Schlag.

Die Gesangsgruppe der Arbeiterwohlfahrt, die Kindertanzgarde der Tannebüscher, das Kadettencorps der Bonner Stadtsoldaten und die große Garde der Tannebüscher zeigten, was sie können, bis dann jubelnd das Bonner Prinzenpaar Christoph I. und Karin IV. empfangen wurde. Für die Bonna war es als Vereinsmitglied ein absolutes Heimspiel. So manchem Senior standen nach den Tollitätenreden die Tränen in den Augen.

Beide leben ihre närrische Herrscherrolle, so der Eindruck der Karnevalisten. Das Programm wurde abgerundet durch die Auftritte der Rahmkamellche, des Chaos Chors und der Butterflys, die die älteren Herrschaften auch zum Ende der Veranstaltung hin noch einmal richtig in Stimmung brachten. (bot)