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Shuttle-Service zur Wieversitzung

Shuttle-Service zur Wieversitzung

"Wahre Höhner" bei der Kolpingsfamilie in Endenich - Sitzung der KG Dänemark Ruut-Wiess in Dottendorf - Mundartmesse in Buschdorf - Ordensfest der Blauen Funken in Tannenbusch

Bonn. Jeckes Treiben überall: Bei den Karnevalsgesellschaften in den Stadtteilen ist das Sitzungsfieber ausgebrochen. Am Wochenende wurde von Buschdorf bis Dottendorf die fünfte Jahreszeit gefeiert, auch bei einer Mundartmesse.

Endenich. (kpo) Die ohnehin durchgehend gute Stimmung auf der Sitzung der Kolpingsfamilie Endenich erreichte am Samstag ihren Höhepunkt mit dem Auftritt von 14 Aktiven: Sie kamen als Blues Brothers verkleidet auf die Bühne und tanzten zum Höhner-Lied "Männer in den besten Jahren".

Und sie legten noch einen drauf: Sieben von ihnen zogen sich um und kehrten als "dicke Mädchen" zurück, um mit den verbleibenden Männern zum gleichnamigen Lied einen feschen Tanz hinzulegen.

Zu den falschen Mädels gehörte auch Toni Hanfland vom Vorstand, der sich über eine gut gefüllte Josef-Strunck-Halle freute. "Es ist heutzutage ja schwer, die Sitzungen vollzukriegen." Auch seine Geschwister mischten mit: Als "Brüderchen und Schwesterchen" sorgten Josef Hanfland und Ursula Dowe für Lacher.

Das Programm wurde weitgehend, aber nicht nur von eigenen Kräften bestritten. Martin Holzhausen, Sohn des Sitzungspräsidenten Roland Holzhausen, trat als "ne Zivi" auf, Familie Klingenhäger präsentierte gekonnt den "Wellensalat im Radio", und die Männer der "wahren Höhner" traten als genau das auf: als Hühner.

Tannenbusch. (kpo) Einsam tanzte Janina (5) vor der Bühne zur schwungvollen Musik der Green Lions aus Münstereifel, die mit Xylofonen und Trommeln auf der Bühne Stimmung machten. "Ich liebe das Tanzen", teilte sie am Samstag mit.

Als der stellvertretende Vorsitzende der KG Blaue Funken, auf deren Ordensfest das Ganze stattfand, das hörte, war er gleich interessiert: Vielleicht wäre das Mädchen ja eine Kandidatin für die KG-eigene Tanzgruppe?

Die überraschte ihren Vorsitzenden Wolfgang Lüssem in der Turnhalle der Bertolt-Brecht-Gesamtschule mit einem heimlich einstudierten Auftritt: Zur Musik von "Fluch der Karibik" tanzten sie, dass die Holzbühne wackelte. "Dafür haben sie dreimal geübt", teilte Schmitz dem begeisterten Publikum nachher mit.

Dieses erlebte neben den Lions, zu denen die Funken im Gegenzug zum Sommer-Musikfest fahren werden, auch die Twirling Sticks aus Remagen, die Godesberger Luftpiraten und die Funkenartillerie Bonn 1966. Die Stimmung war gut - so gut, dass "Büb" Jacob, nachdem er den KG-Orden erhalten hatte, spontan das vielen nicht bekannte Tannenbusch-Lied anstimmte.

Dottendorf. (kpo) Vielleicht hatte Literat Karl Weinreiß damit gerechnet: Seine Kollegen von der KG Dänemark Ruut-Wiess sangen ihm am Ende ihrer Sitzung im Dottendorfer Ortszentrum um Punkt Mitternacht ein Lied zu seinem 48. Geburtstag. Trotz schlechter Witterung war der Saal voll, so dass es ein imposantes Ständchen wurde.

Zuvor hieß es: "Op Däne oder net, bei uns määt jeder met". Mit dabei waren das Godesberger Prinzenpaar, die "Knollis", die Ehrengarde der Stadt Bonn sowie die Poppelsdorfer Schloss-Madämchen.

Martin Schopps, Sohn des Rumpelstilzchens Fritz Schopps, erzählte Anekdoten aus der Rednerschule, Schutzmann Schlendrian sorgte für Lacher, und et Josefchen erzählte in Schlafanzug, mit Mütze und Teddybär Geschichten aus der Kindheit und band das Publikum mit ein. Jetzt bereitet sich die KG auf den 6. Februar vor: Während des Veedelszochs durch Kessenich halten sie ihr Biwak ab.

Buschdorf. (kpo) "All op", forderte Pfarrer Alfred Hausen die Kirchgänger am Sonntag in St. Aegidius auf, denn er las das Evangelium über die Fußwaschung, die Jesus an seinen Jüngern durchführte. Darüber ging auch seine Predigt: Zur Fußwäsche würde man in Kölle erst mal sagen: "Nee, watt för ene Quatsch."

Petrus, ein "Choleriker, wie er im Buche steht", musste sich von Jesus zurechtweisen lassen. Hausen erklärte den vielen Tollitäten und Jecken in der Kirche, was die Fußwaschung mit Christentum zu tun hat: Jesus fordere die Nächstenliebe, und die sei bisweilen mit Drecksarbeit verbunden. "Liebe heißt nicht nur, sich um de Hals falle un Küssje jeve."

Die Mutter wasche die Socken ihres Gatten und ihrer Kinder aus Liebe, und auch wenn die Buschdorfer ihren Frühjahrsputz durchführten: "Dat is dann Liebe pur, Liebe zum Heimatort."

Tannenbusch. (sfr) Umzug bei der Katholische Frauengemeinschaft (kfd) Buschdorf: Denn diesmal mussten die jecken Wiever nach St. Thomas Morus ausweichen: Grund: Der Buschdorfer Kindergarten ist derzeit wegen Bauarbeiten im Pfarrheim St. Aegidius untergebracht.

"Wir haben aus eigener Kasse einen Shuttle-Service eingerichtet, sodass alle Buschdorfer Damen hier sein können", sagte Kassiererin Ilona Henseler. Die Damensitzung wurde mit einem kräftigen "Tschingderassabumm" eröffnet. Ihre Lieblichkeit Carola I. marschierte gleich am Anfang mit der Kindertanzgruppe des Karnevalausschusses Buschdorf ein und begrüßte die Möhne.

"Ich freue mich total, bei meiner Heimveranstaltung zu sein. Dafür hab ich mir natürlich den ganzen Abend Zeit genommen", so Prinzessin Carola. Wie immer durfte Pastor Alfred Hausen sein komisches Geschick unter Beweis stellen. Es kamen Prinz und Bonna, das Bonner Stadtsoldatencorps und das Herseler Dreigestirn mit den Mädchen vom Ring.

Die "Flying Sticks" aus Hersel hatten dagegen ihren ersten Auftritt bei den Buschdorfer Damen. Und die vereinseigene Attraktion, die Tanzgruppe "Charlys", erschien in sommerlichen Flamenco-Kostümen. Sie stimmten bereits auf den Rosenmontagszug ein, bei dem die kfd Buschdorf als Sonnen strahlen werden.