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Straßenkarneval: So schön war der Karnevalszug in Poppelsdorf

Straßenkarneval : So schön war der Karnevalszug in Poppelsdorf

Am Sonntag liefen 17 Gruppen beim Poppelsdorfer Karnevalszug mit. "Poppelsdorfer Karrenschubser" zogen mit kreativen Kostümen und ohne Motor durch ihr Viertel. Der Nischenzug hatte großes Publikum.

17 Gruppen liefen am Sonntagmittag beim Poppelsdorfer Zug verkleidet als Obsstückchen, Geister oder Superhelden durchs Viertel. Etwa 350 Teilnehmer waren angemeldet. Motorbetrieben Wagen und Tiere sind nicht erlaubt. Das schätzen besonders Familien, die ihre Kinder deutlich unbesorgter am Straßenrand Kamelle einsammeln lassen können.

"Der Zug ist bei Familien so beliebt, weil es keine motorisierten Wagen und keine Tiere gibt", so Kalle Kron, "Presseschubster" der "Poppeldorfer Karrenschubser". Am 11.11.2011 gründete sich der Verein um einen niederschwelligen Zug in Poppelsdorf anzubieten. Aus anfänglich drei Familien, die mit 15 Leuten über die Straßen zogen, ist ein Verein mit über 140 Mitgliedern geworden und gehört so sogar zu den großen Vereinen im Festausschuss Bonner Karneval. "Und wir werden jedes Jahr größer", betonte Kron.

Eine Besonderheit in diesem Jahr: Der Zug wendet erstmalig um 180 Grad und geht wieder zurück. "Aufgrund des kurzen Zugweges gibt es am Botanischen Garten eine Kehrtwende, so dass der Zug zweimal über die Clemens-August-Straße geht", erklärte der "Presseschubser". Die Ersten in der Carl-Troll-Straße, dem Startpunkt, waren also die letzten auf dem Schulhof der Clemens-August-Schule, wo der Zug in eine Noh-em-Zoch-Party überging.

"Wir sind zum dritten Mal dabei - dieses Mal als Obstladen und verteilen Säfte für die Kinder, für die Erwachsenen gibt es selbstgemachten Brombeerschnaps", erklärte Martina Müller, selbst Poppeldorferin. Stefan Rausch alias Kurfürst Clemens August hatte vor vier Jahren seinen Geburtstag gefeiert, in dem er mit seinen Gästen im Zug mitging. Seitdem sei es eine gute Tradition als Jaggesellschaft den Zug in barocken Kostümen zu bereichern. "Die schönste Art sein Geld wegzuschmeißen, ist in Form von Kamelle", erklärte Rausch begeistert. Auch die Poppeldorfer SPD ist seit Beginn an beim Nischenzug ohne Motor dabei. "Jedes Jahr sind wir mit einer politischen Botschaft vor Ort. Dieses Jahr diskutieren wir miteinander über das Thema Fahrverbote auf der Reuterstraße", so Dörthe Ewald, Stadtverordnete der SPD. Und so liefen die Mitglieder mit roten Diesel bis Euro IV-Verbotsschildern auf der Brust durch Poppelsdorf und nahmen das schwierige Thema am Sonntag vor allem mit Humor.

Während der Zug durch Poppelsdorf zog, aß das Prinzenpaar mit den närrischen Germanen fleißig Erbsensuppe im Pfarrsaal St. Sebastian. Am Abend davor hatten die närrischen Germanen ihre Kappensitzung mit dem 85-Jährigen Willi Armbröster, der für wir für 50 Auftritte in Folge geehrt wurde und der 15-jährigen Josephine gefeiert. Ganz nach dem Motto: Alt und Jung dat is Fastelovend.