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Statt Schneeflöckchen gibt's Kamelle-Regen

Statt Schneeflöckchen gibt's Kamelle-Regen

Wegen des Wetters kommen nur rund 180 000 Jecke zum Rosenmontagszug - Höhenflug für Amir I. und Uta I.

Bonn. Die Kinder beim Bonner Rosenmontagszug freuen sich wie wild, kommen aus dem Bücken kaum noch heraus. Null Grad und Schnee: Das wird wohl einige davon abgehalten haben, die warme Stube gegen jeckes Treiben draußen einzutauschen.

Doch die Zugteilnehmer haben deswegen noch lange nicht weniger Kamelle gekauft. Und so gibt's für die rund 180 000 Jecke mehr als sonst. Mama muss schon bald leere Ersatztüten rausrücken.

Letztlich ist es ein prima Wetter, sogar die Sonne kommt kurz raus. "Heute werden wir die höchste Flughöhe erreichen, bevor morgen der Sinkflug Richtung Aschermittwoch beginnt", sagt ein sichtlich nervöser Prinz vor der Abfahrt. "Das ist wie vor der eigenen Hochzeit."

Fotos Bilder vom Bonner Zoch, Teil I und Teil IISeine Bonna Uta I. freut sich auf die Fahrt durch City und Altstadt. "Ich weiß noch nicht, was einen erwartet." Auch wenn Amir I. sein Versprechen, die Frauen am Straßenrand unterwegs zu bützen, nur bedingt wahr machen kann, so entschädigt er sie mit Bonbons: 1,5 Tonnen Lakritz und Gummibärchen haben Bonns Tollitäten geladen.

Die schönsten und verrücktesten Gaben: Weihnachtsmänner aus feinster Schokolade, Rübenkraut, Plüschwürfel für den Autoinnenspiegel, Kuhmützen und - jetzt kommt's - nagelaufhellende Fußbadperlen. Aber bitte: erst den bunten Nagellack entfernen.

Die Pferde der Reiterstaffel sind diesmal die einzigen Vierbeiner im Zug - wegen der Witterung. Doch die Garden haben sich Ersatz beschafft. Die Bonner Stadtsoldaten haben ihre Kutsche mit Kölschfässchen im Heck auf einen Autoanhänger gestellt.

Info Lesen Sie dazu auch " Am Rande notiert"Ein bisschen Schnee drunter: Da fehlen bloß noch Kufen. Auf Steckenpferden reiten Beueler Stadtsoldaten (weiß, Schimmelvariante) und Bonner Ehrengarde (braun). Hat den Vorteil, die machen auch keine Pferdeäpfel.

Neu dabei: die Kribbelköpp. Musik macht die Karnevalsband diesmal nicht. "Wir wollten mal so richtig schmeißen", sagt Gitarrist Björn Dittrich. Stattdessen singen Ludwigschor und Beethoven Orchester "Die Daxe spendieren uns a Fessspillhaus" - hier gibt's gratis die CD dazu.

Auf einer Burg feiert das Springmaus-Theater sein 25-jähriges Bestehen mit der Brings-Version von "Man müsste nochmal 20 sein." Besonders schön haben sich einige Fußgruppen rausgeputzt. Die Pänz der Heyermann-Schule tragen gelbe Smileys auf dem Kopf und die Venezianer ihre weißen Masken.

Rote Nasentupfer verteilen die Clowns vom Circus Comicus. Die Schneemänner vom Bonner Turnverein klagen, man glaubt es kaum: "Doch, wir frieren." Ein paar Nickeligkeiten am Rande: Ex-Prinz Rico I. benennt als Kommentator den Münsterplatz in Prinz-Amir-Platz um - in Anspielung aufs vom Stadtdechanten erteilte Redeverbot beim Kostümgottesdienst in der Basilika.

Ein Narr in seiner Parterre-Wohnung hat einen gelben Schirm an einer Teleskopstange befestigt, um Süßes zu sammeln. Aber bitte, nichts den Kindern wegangeln.