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Tauwetter, Tanz und leise Töne bei Bürgersitzung der Bonner Ehrengarde

Tauwetter, Tanz und leise Töne bei Bürgersitzung der Bonner Ehrengarde

Die Beethovenhalle war fast ausverkauft, auf der Bühne dominierte Rot und Weiß, als die Bonner Ehrengarde zu ihrer großen Bürgersitzung aufmarschierte. Glänzend aufgelegte Redner, Bands mit reichlich Mitsing-Hits im Gepäck und akrobatische Tanzdarbietungen sorgten für Stimmung,

Bonn. Die Beethovenhalle war am Samstagabend fast ausverkauft, auf der Bühne dominierte Rot und Weiß, als die Bonner Ehrengarde zu ihrer großen Bürgersitzung aufmarschierte. Glänzend aufgelegte Redner, Bands mit reichlich Mitsing-Hits im Gepäck und akrobatische Tanzdarbietungen sorgten dafür, dass sieben Stunden Programm wie im Flug vergingen.

Und auch ein Dankeschön durfte nicht fehlen: Kommandant Walter Hirschmann, Götz Deml und Klaus Gerwing ehrten den ehemaligen Senatspräsidenten Max Nicolay für seine langjährige Arbeit. Eisbrecher war "Blötschkopp" Marc Metzger: Niemand versteht es, so amüsant übers Wetter zu reden wie er. Bei Streusalz-Mangel schlägt er ein Abendessen in Kölner Altstadtkneipen vor: "Zweimal Strammer Max, dann kannst du dir barfuß den Weg nach Hause tauen." Ein Problem, dass die Düsseldorfer gar nicht erst hätten.

"Da ist sich selbst der Schnee zu fies für, liegen zu bleiben." Natürlich kabbelte sich der Blötschkopp auch mit Schultheiß Holger Willcke und dem Elferrat. "Ihr sitzt da, wie in Stein gemeißelt." Das ließen sich die Herren in den roten Fräcken natürlich nicht zweimal sagen. Dass Rheinisch und Chinesisch zuweilen ähnlich klingen, demonstrierte "Ne Hausmann" dem Publikum "Ming Hong hang Ping - Meine Hunde sind krank." Deutlich böser und politischer als "Berniebärchen" mit den drei Haaren auf der Brust ist der erschlankte Bernd Stelter.

Merkel, Guttenberg und Berlusconi bekamen ihr Fett weg. Stelter sorgte mit "Der Clown" auch für die leisen Töne: "Erst wenn das Lachen stirbt, dann sind wir verloren." Da bestand am Samstagabend keine Gefahr und auch das Singen fiel leicht, ob nun das "Insel-Lied" mit den Rabaue oder "Op de Maat" mit "De Boore". Die Höppemötzjer nutzten schließlich die Höhe der Beethovenhalle aus und ließen die Mariechen durch die Luft fliegen, dass dem Publikum der Atem stockte, grandios begleitet vom Sitzungsorchester um Markus Quodt.

Zum großen Finale spielte die "Kölsch Fraktion" mit Ex-Höhner Peter Horn Hits wie "Blotwoosch, Kölsch un e lecker Mädche" "Echte Fründe". Zugabe folgte auf Zugabe, der ganze Saal tanzte. "Meine Heimat ist die Bonner Ehrengarde", bekannte Prinz Christoph I., und auch für Bonna Karin IV. wurde der Abend schließlich zum Heimspiel. Sie trat der Ehrengarde als inaktives Mitglied bei. Beide versprachen: "Wir kommen zu später Stunde wieder."

Tatsächlich: Nach "Feierabend" traf man die Bonna als Biene Maja im Foyer, der Prinz wurde zum Pirat. Bad Godesbergs Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann war mit adrettem Häubchen als Rotkreuzschwester unterwegs. Ob sie noch wundgetanzte Füße verarztet hat, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass die Party noch bis spätnachts weiterging.