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Volle Straßen, aber wenig zu tun für die Retter

Volle Straßen, aber wenig zu tun für die Retter

Polizei und Feuerwehr spielen beim Bonner Zug gerne die Nebenrolle. Der gesamte Zugverlauf wird mit moderner GPS-Technik verfolgt.

Bonn. "So eng hab ich das hier noch nicht erlebt", sagte Zugleiter Axel Wolf, als er am Ziel in der Dorotheenstraße ankam. Seine Bilanz des Rosenmontagszuges: "Es ist nichts, aber auch gar nichts passiert." Der einzige kleine Unfall ereignete sich vorher, auf dem Aufstellgelände.

"Ein Stadtsoldat ist vom Pferd gefallen und musste mit einem Nasenbeinbruch und einer Platzwunde ins Krankenhaus", berichtete Wolf. Eine kleine Delle trug der Prinzenwagen davon, als ein Pferd der Ehrengarde zu schwungvoll den Hintern drehte. Ansonsten: nichts. Schon zehn Minuten, nachdem sich der Zug aufgelöst hatte, wurde auch das Lagezentrum aufgelöst.

Die Bonner Polizei freute sich nach eigenen Angaben "über die Nebenrolle". "Die 150 Ordnungshüter mussten nur selten einschreiten", so ihre Bilanz. Die Atmosphäre sei "von Beginn an fröhlich und friedlich" gewesen. "Die Teilnehmer und Zuschauer waren bei aller Begeisterung sehr gefahrenbewusst und diszipliniert", so Einsatzleiter Johannes Kessel. "Nur Wenige schlugen über die Stränge."

Um 15 Uhr wurde ein 15-Jähriger aus dem Verkehr gezogen. Er hatte auf der Heerstraße ein geparktes Auto beschädigt. Eine Stunde später wurden die Beamten zu einer Schlägerei auf dem Martinsplatz gerufen. Der betrunkene Haupttäter wurde ins Polizeipräsidium gebracht und musste zur Ausnüchterung in eine Zelle. Auch aus Sicht von Feuerwehr und Rettungsdienst ist der Rosenmontagszug ruhig verlaufen. Sie verzeichneten kurz nach Zugende insgesamt 20 Einsätze. "Es mussten einige alkoholisierte Personen behandelt werden", sagte der Zugleiter.

Ganz neu im Zug dabei war eine GPS-Überwachung über Satellit. Das Technische Hilfswerk an der Zugspitze war mit einem Sender ausgestattet, so dass die Leitstelle in der Feuerwache permanent dessen Position verfolgen konnte. "Man konnte immer sehen, was passiert. Das hat sich bewährt", sagte Axel Wolf.