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Vom Himmel hoch schneit es Konfetti auf die Jeckenschar

Vom Himmel hoch schneit es Konfetti auf die Jeckenschar

Der Zoch auf neuen Wegen - Kamelle direkt in die guten Stuben hinein - Kölsch, Döner und Frikadellen am Fenster

Altstadt. Es erinnerte ein wenig an New Yorker Jubelparaden: In der Wolfstraße schneite es Konfetti - auf eine internationale Jeckenschar, wie man sie in der Altstadt beim Rosenmontagszug gewohnt ist. Und Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern riefen mit vereinten Kräften: "Kamelle".

Ungewohnt war in diesem Jahr jedoch der Zugweg: Von der verkehrsberuhigten und daher für große Karnevalswagen schwierig zu befahrenen Heerstraße bog der Zoch in die Wolfstraße, um zur Breite Straße zu ziehen. Am Stadthaus mussten die Wagen dann recht eng die Kurve kratzen, um in die Maxstraße zu gelangen.

Die leblose Bornheimer Straße ließen die Jecken dieses Mal ganz links liegen. Neben ganz viel Kamelle gab es auch dieses Jahr wieder ganz viel Dönerkebab: Die türkischen Imbissbuden hatten ihre Verkaufsstände auf die Bürgersteige der engen Gassen verlagert. Ein Döner-Koch in der Wolfstraße profitierte besonders, ließ er sich doch vom Koch der Stadtsoldaten die Schürze voll mit Süßigkeiten schaufeln.

Der Austausch von Ess- und Trinkbarem funktionierte auch anderswo: Viele Anwohner hatten ihre Wohnzimmer und Küchen quasi auf die Straßen "verlängert": Da wurden Kölsch, Frikadellen und Käsehäppchen aus den Fenstern gereicht. Als Gegenleistung schmissen die vorbeiziehenden Karnevalisten allerlei Süßigkeiten in die guten Stuben der Altstadtbewohner. Besonders raffiniert waren die Kindergartenkinder der École de Gaulle-Adenauer: Sie fingen die Kamelle in einem auf dem Bürgersteig aufgestellten Riesenlaufstall auf.