Von Engeln und Schutzengeln

Bonn. Geflügelter Start in die Session: Mit einem ökumenischen Gottesdienst im voll besetzten Münster starteten viele Bonner Jecken am Freitagabend in die fünfte Jahreszeit. Das Motto lautete dieses Mal "Unsere Stadt braucht Engel".

Stadtdechant Wilfried Schumacher, der gemeinsam mit Superintendent Eckart Wüster den Abend zelebrierte, sagte: "Es gibt viele Engel unter uns." Damit meinte er die Menschen, die sich für andere engagieren. Der Kölner Kardinal Meisner bekam in Schumachers Rede einen kleinen Seitenhieb, denn er ist wie Wüster nicht des Kölschen mächtig.

Wieder um Engel drehte sich die Fürbitte von OB Jürgen Nimptsch, der den Karnevalisten viele Schutzengel wünschte. Ein Novum war, dass von vielen Vereinen und Gesellschaften Fahnenabordnungen, musikalisch begleitet vom Lied "Du bess die Stadt", in den Münster zogen. "Die Tannebüscher Jecke haben heute sogar ihre Fahne weihen lassen", erklärte Ralf Birkner vom Festausschuss, der das Konzept des Gottesdienstes erstellte.

Neben den bunten Bannern gehörte bei dieser Veranstaltung, dessen Kollekte an den Verein "Robin Good" ging, natürlich auch die passende Kleidung. Anhand ihrer Mützen konnten viele der 500 Besucher klar ihren Vereinen zugeordnet werden.

Gemeinsam mit dem ökumenischen Projektchor und Trompeter Bruce Kapusta sangen die Bonner Kirchenlieder in Mundart, wie "Engel jitt et immer widder". In einer Gabenprozession schritten das designierte Bonner Prinzenpaar Christoph I. und Karin IV. mit den Mottoschals der Session vor den Altar.

Das Kinderprinzenpaar Stefan I. und Constanze I. wollte mit fair gehandelten Kamelle und Blömcher auf die Not in aller Welt hinweisen. Natürlich konnte der Gottesdienst von Schumacher und Wüster nur auf eine Art beendet werden, bevor es zum Glühwein in den Kreuzgang ging: Mit einem kräftigen Bonn Alaaf.