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Zu Gast bei fränkischen Freunden

Zu Gast bei fränkischen Freunden

Bonner Stadtsoldaten-Corps fährt auf Wochenendtour nach Würzburg - Auftritt auf der Sitzung des KG Elferrat

Würzburg. Um 21 Uhr öffnen sich die Saaltüren. Von drinnen schallt den Stadtsoldaten Jubel entgegen: "Bonn Alaaf, Würzburg Helau!" Moment mal! Würzburg Helau? Sind wir hier im falschen Film? Nein, in Franken.

Es ist die Große Gala-Kostümsitzung der Ersten Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg. Am vergangenen Wochenende machten sich das Bonner Stadtsoldaten-Corps und das Tambourcorps Grün-Weiß Oberkassel, insgesamt 100 Personen, zum Feldzug nach Franken auf.

Dafür ist man am Samstag schon früh auf den Beinen. Gegen acht Uhr fährt der Bus der Stadtsoldaten vom Zeughaus in der Endenicher Straße ab. Die Oberkasseler sind bereits um halb acht aufgebrochen. Die Fahrt nach Franken ist für die Stadtsoldaten schon Tradition.

"Nach Würzburg fahren wir bereits zum dritten Mal", sagt Kommandant Ralf Wolanski. Zustande gekommen sei der Kontakt über den ehemaligen Bonner Prinzen Wolfgang Jakobs. Die Fahrzeit vergeht wie im Flug.

Bei strahlendem Sonnenschein erreicht man mittags das Quartier der KG Elferrat in Würzburg. Der Empfang ist herzlich. "Man ist bei Freunden zu Besuch", sagt Corpsquartiermeister Hans-Georg Walden, als er KG-Sitzungspräsident Burkard Pfrenziger begrüßt.

Nach dem Einchecken im Hotel geht es in voller Montur im Gleichschritt durch die Stadt. Klar, dass man Aufmerksamkeit erregt. Viele Menschen zücken ihr Handy und machen ein Foto von den seltsam gewandeten Gestalten.

Im Rathaus warten das Würzburger Prinzenpaar Thomas I. und Rebecca I. sowie Oberbürgermeister Georg Rosenthal. Das Stadtoberhaupt erntet aufrichtiges Beileid, als er verkündet: "Meine Oma kommt aus Düsseldorf."

Noch zwei weitere Termine stehen an. Zeit zum Verschnaufen ist rar. Als man sich um 20.15 Uhr im Congress-Centrum Würzburg zum Einmarsch sammelt, sieht mancher Stadtsoldat eher aus, als läge er lieber im Bett.

Doch dann will jeder den Franken zeigen, wie Rheinländer feiern. Auch OB Rosenthal muss ran. "Zum Stippeföttche-Tanz auf die Bühne", verkündet Corpsfeldwebel Thomas Krämer. "Und weil das so schön war, machen wir es gleich nochmal", ordnet er an.

Nach den Auftritt ist für die meisten noch lange nicht Schluss. Bei der Rückfahrt am Sonntag gleicht der Bus zeitweise einem Schlafwagen. Was der guten Laune aber nicht schadet. "Von solchen Touren erzählt man noch in 15 Jahren", sagt Stadtsoldatensprecher Reinhard Limbach.