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Zwei Banker regieren Bonn bei Königswinter

Zwei Banker regieren Bonn bei Königswinter

Nach der Proklamation beginnt für Prinz Willi III. und Birgit I. eine kurze, aber intensive Session - Oberbürgermeisterin holt das europäische Narrenamt an den Rhein

Bonn. Lang broote me wereklich net ze waade. Diräk no Selväster jeet jetz der Fastelovend su richtich wider los. Für die Narren gibt es kein Halten mehr: Ihr neuen Regenten Willi III. und Birgit I. bestiegen am Freitagabend unter großem Jubel in der Beethovenhalle ihren Thron. "Eine kurze, aber heftige Session soll es werden", versprechen Prinz und Bonna.

Blitzschnell sind die beiden auch, vor allem aber schneller als die Kölschen, wie es Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann bemerkte: "Das bekannteste Kölner Dreigestirn, die Heiligen Drei Könige, feiert am Sonntag sein Proklamationsfest." Da musste auch Stadtdechant Wilfried Schumacher kapitulieren: erst der Prinz, dann die Könige.

Lachen, Schunkeln und Stippeföttche: "Das kapiert man grenzenlos", spielte die OB aufs Motto "Bonn bliev international, natürlich och em Karneval" an. Doch bei all den weltweiten Einrichtungen der UN-Stadt: "Der Petersberg, das ist Königswinter", gab Dieckmann zu. "Von Bonn aus dicht davor und nicht dahinter." Für sie ist das jenseits der Grenze, quasi im Osten. Wenn sich die OB damit nur mal nicht Ärger bei den Tollitäten einhandelt, denn Willi III. und Birgit I. kommen als geballte Macht aus Beuel.

Doch nicht verzagen, die Bonner bekommen ja noch was dazu. Zum Beispiel das europäische Narrenamt, in dem dann laut OBiene der Europäische Ministerrat tagen soll. Auch die internationale Qualitätsprüfstelle für die Europäische Norm-Kamelle findet hier ein Zuhause. "Bonn wird zuständig für das EU-Einheitsbonbon", meinte Dieckmann. Die Behörde komme zu den Riegels nach Kessenich, mit dem Vorteil: "Haribo bleibt in Bonn". Als neuen Kulturdezernenten schlägt die OB Verona Feldbusch ("immer für großes Theater zu haben") vor. Die Hardtbergbahn wird zum Trans-Europa-Express.

Hobbykoch Willi III. will ein leckeres Karnevals-Menü brütscheln. Die SPD bekommt Ottos Schily-con-carne, die CDU Sauerkraut mit Eis-el-Bein und Her-gartenkresse, die FDP Guidos Donau-welle und die Grünen Heringe aus Joschkas Fischer-Netz. Dem beim Reiten verunglückten Sankt Martin und Sitzungspräsident Willi Baukhage im Europa-Kostüm empfiehlt der Prinz "rheinischen Sauerbraten - natürlich mit Pferdefleisch".

Die im Bönnschen sattelfeste Birgit I. gab den Narren Nachhilfestunden im Platt: "So es ne Ängländer kein Engländer, sondern ein Schraubenschlüssel - so wat hätt me em Ratschekasten." Dilledöppche, Bütze und alles über "dem rheinischen Dativ" - die Bonna weiß Rat. Nachdem beide die Insignien der Macht bekommen hatten, spielten die Bönnsche das "Prinz-und-Bonna-Lied" - en herrlich Jeföhl.

Der internationale Elferrat, Ehrengarde und Stadtsoldaten marschierten in den mit neuer Bonn-Kulisse samt Beethovenkopf und Weltflaggen geschmückten Saal auf. Nur eine afrikanische Fahne fehlte: "Wir wollten Namibia, haben wir aber leider nicht gefunden", meinte Festausschuss-Präsident Horst Bachmann. Die Vorjahrestollitäten Franz I. und Anja I. verabschiedeten sich. Für Unterhaltung sorgten etwa et Rumpelstilzje, Weltenbummler und de Junge.

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