Lustige Bucheckern und Goldige Herzen : Damenkomitees feiern in Lengsdorf und Endenich
Lengsdorf Das Lengsdorfer Damenkomitee Goldige Herzen weiß, wie Karneval geht. Einige der Damen standen in der Bütt. Die Lustigen Bucheckern feierten im Haus der Springmaus und diskutierten über die größten Erfindungen des Jahrhunderts.
Brauchen Sie einen Küchennavigator? Oder Eheberatung, vielleicht eine Nebenbuhlerin oder einen Termin beim Standesamt? Für all das war nur der Gang zu den Goldigen Herzen notwendig, die am Mittwoch wieder ihre Weibersitzung im Vereinsheim abhielten. Die Aktiven des Damenkomitees standen in der Bütt – alles hausgemacht.
Das ist es, was den Sitzungskarneval in den Stadtteilen ausmacht: ohne großes Budget ein schönes Programm auf die Beine zu stellen. Das fanden auch die Frauen, waren mit ihren (goldigen) Herzen ganz bei der Sache. Christel Stark führte durchs Programm. Prinz Max verriet, warum er so gern in dieser Rolle steckt: „Was für eine Frage. Im Karneval hat man als Prinz das Sagen!“ Aber auch Prinzessin Ira fühlte sich wohl. Stark lobte die zwei: „Unfassbar, wat mer mit beide schon schöne Stunde erleev han.“
Prinz und Bonna schauten vorbei, dazu die Kindergarde der Beueler Stadtsoldaten. Besonders viel Freude hatten die Jecken am Männerballett „Bodo und die Ballermänner“. Sogar die Kölner Mundart-Band Domstadtbande trat auf – anlässlich des 75-jährigen Komitee-Bestehens von Malermeister Ralf Berg gesponsert.
Das Damenkomitee ist Mitglied im Bund Deutscher Karneval und gehört auch dem Festausschuss Bonner Karneval an. Als sich der Verein 1947 gründete, gab es im damaligen Nachkriegsdeutschland noch Muckefuck bei den Sitzungen. „De Zutaten woren geschnörz“, berichteten die Närrinnen zu dem Kaffeegebräu.
Bucheckern feiern mit Golden Girls
Schon vor der ersten Nummer hatte sich der Saal mithilfe einer dreiköpfigen Band warmgeschunkelt: Das Damenkomitee Lustige Bucheckern feierte am Donnerstag Wieverfastelovend im Haus der Springmaus. Mit der ersten Nummer zur Musik der Bläck Fööss legten die 35 aktiven Bucheckern dann noch einen drauf: In roten Kleidern mit weißen Punkten oder weißen Hemden mit roten Halstüchern tanzten sie zum Song „Wenn et Leech usjing em Roxy“ der Kölner Band.
300 Besucherinnen konnte die Präsidentin der Bucheckern, Marlies Stockhorst, in der Springmaus begrüßen. Sie wies bei ihrer Begrüßung auch daraufhin, dass es nach drei Jahren Corona nicht selbstverständlich sei, dass die Veranstaltung ausverkauft sei. Neben einer Büttenrede zum Genderwahnsinn stand noch vieles mehr auf dem Programm: Ein Besuch von Prinz und Bonna, die Stadtsoldaten schauten vorbei, zudem bekamen die Zuschauer eine Reise durch Musicals wie König der Löwen oder Mama Mia geboten, hinzu kamen noch diverse Sketche.
Einer davon in Anlehnung an die Fernsehserie „Golden Girls“ aus den 1980ern, in der es um eine Wohngemeinschaft von vier älteren Damen in Miami geht. Endenichs goldene Mädchen tauschten sich etwa über die besten Erfindungen des Jahrhunderts aus: die Thermoskanne, die im Winter Tee warmhält und im Sommer Limo kühlt, und auf wundersame Weise immer weiß, welche Jahreszeit es gerade ist. Aber vielleicht noch besser: die Möglichkeit, Männer auf den Mond zu schießen.
