1. Narren-News
  2. Hardtberg

Das Zelt auf dem Kettelerplatz steht auf der Kippe

Das Zelt auf dem Kettelerplatz steht auf der Kippe

Wirt Jürgen Harder hatte mit viel mehr Gästen bei der After-Zoch-Party gerechnet und bleibt der GDKG nur treu, wenn sie Sponsoren findet

Dransdorf. Ein Nachmittag mit Guildo Horn für sechs Euro Eintritt: eigentlich ein faires Angebot. Trotzdem hatte die Kasse nach dem Dransdorfer Karnevalszug nicht geklingelt.

Gerade mal 250 Gäste kamen zur After-Zoch-Party im Zelt auf dem Ketteler Platz. "Ich hatte mit 700 gerechnet", sagt Wirt Jürgen Harder (Brückenforum Beuel). "Wir wollten eigentlich was bieten. Das ist aber nicht angekommen."

So muss sich die Große Dransdorfer Karnevalsgesellschaft (GDKG) nun ernsthaft Sorgen machen, dass sie im nächsten Jahr kein Zelt mehr anbieten kann. Damit ginge eine 30-jährige Tradition zu Ende. Zwei Sonntage hintereinander fanden bislang dort die Närrischen Frühschoppen statt. Früher hatte der Köbes, Jakob Wolter, die Jecken bewirtet.

Danach stieg dreimal Uwe Hölzgen mit dem Bayernzelt ein. Doch der Aufwand war ihm laut GDKG-Präsident Werner Knauf am Ende zu hoch. In diesem Jahr löste ihn Harder ab - und zwar zur absoluten Zufriedenheit der Gesellschaft. "Ausstattung, Sauberkeit und Service waren top", sagt Knauf. "Ich habe aber ein Minus gemacht", so Harder.

Auch bei den Frühschoppen sei weniger konsumiert worden als gedacht. So ganz hat er Dransdorf noch nicht aufgegeben, will sich aber nicht mehr allein um ein Zelt kümmern. Vielleicht könnten Sponsoren da einspringen, sagt der Wirt. Die GDKG habe ja viele Gönner. Harder kann sich auch vorstellen, dass das nächste Zelt kleiner wird. "Dann würde ich auch die Party noch einmal versuchen."

Derweil hat die GDKG selbst durchgerechnet, was sie für ein Zelt mit 1 250 Quadratmeter Fläche hinlegen müsste: mindestens 10 000 Euro. "Dann sind da noch keine Stühle drin", sagt Knauf. Er will nicht so oft den Wirt wechseln müssen und mit den Veranstaltungen auch am liebsten in Dransdorf bleiben. Es sei nämlich nicht klar, ob das Publikum es mitmacht, wenn die Karnevalsveranstaltungen woanders über die Bühne gehen.

So steht die Karnevalsgesellschaft nun mit dem neuen Vorstand des Tennisvereins Grün-Weiß Dransdorf ein Kontakt. In dessen Halle hätten allerdings statt 1 000 nur noch rund 600 Gäste Platz. Ein weiteres Problem: "In der Halle kann dann 14 Tage lang kein Tennis gespielt werden", so Knauf. Der Verein müsse also eine Entschädigung erhalten.

Der frisch gewählte Vorsitzende des Tennisvereins, Hans Günther Merk, gab am Donnerstagnachmittag nun die Zusage: Die Narren dürfen in die Halle. Laut Knauf könnten 2008 dann zwei Frühschoppen und der Kinderkarneval am Roisdorfer Weg stattfinden. "Wir müssen nur sehen, wie der Verein das gestemmt bekommt." Klar sei zumindest, dass bei soviel Eigeneinsatz der GDKG ab 2009 nur noch ein Frühschoppen stattfinden kann.

Merk führt nun mit neuer Mannschaft Grün-Weiß an, der ein Verein für jedermann bleiben will und sich verstärkt auf die Jugendarbeit konzentriert. Merks Stellvertreter sind Udo Wiemer und Rudolf Engmann.

Die weiteren Posten: Kassenwart Michael Müller, Schriftführerin Renate Clausen, Sportwarte Rüdiger Haase und Udo Preisigke, Jugendwarte Ulf Schmitt-Brekenfeld und Jürgen Apfelbaum sowie Öffentlichkeitsarbeit Helmut Osang, Christine Schuller und Nancy Lepper-Schneider. Ein Tag der offenen Tür auf der Tennisanlage ist für den 28. April geplant.