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Die Weiber haben das Heft in der Hand

Die Weiber haben das Heft in der Hand

An Wieverfastelovend feiern tausende Frauen im Bezirk Hardtberg in Sälen, Kneipen und auf den Straßen - Die Lustigen Bucheckern bekommen Unterstützung von Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann

Endenich. Eigentlich sollten die Lustigen Bucheckern mehrere Karnevalssitzungen veranstalten. Fast 300 Närrinnen verfolgten in der voll besetzten Springmaus das Programm, das die 30 aktiven Bucheckern auf die Beine gestellt hatten.

Grund zu feiern hatten sie genug: Nicht nur, dass Männer nur zum Helfen zugelassen waren - die Bucheckern feierten bereits zum zehnten Mal in den Hallen des Endenicher Improvisationstheaters. Und so war auch das Programm ein buntes Potpourri des vergangenen Jahrzehnts.

"Wir wollen euch heute die Highlights präsentieren", sagte die oberste Buchecker, Marlies Stockhorst, die die Sitzung moderierte. Aber natürlich wurde dem Publikum auch viel Neues präsentiert.

Zum "Geburtstag" ließen es sich die Springmaus-Mitbegründer Andreas Etienne und Michael Müller auf jeden Fall nicht nehmen, selbst auf die Bühne zu steigen. Und auch Prinz und Bonna schauten mit ihrem Gefolge vorbei. Aber auch der Partylöwe oder die Wohlstandsfrau trugen dazu bei, dass die jecken Wiever, die unter anderem von OB Bärbel Dieckmann und GA-Verlegerin Bettina Neusser-Eimermacher unterstützt wurden, die Springmaus in einen Hexenkessel verwandelten.

Duisdorf. Rund 320 Jecken feierten zusammen mit den Närrinnen vom DK Blau-Weiß Weiberfastnacht und Geburtstag. Der kleinste Karnevalsverein Bonns wird nämlich dieses Jahr 70 Jahre alt. Und wenn der Verein aus zwölf weiblichen und einem männlichen Mitglied besteht, und einer mal nicht kann, dann wird aus dem Elfer- schnell ein Zehnerrat.

Das störte aber auf der Bühne und im Publikum niemanden. Die Bonner Stadtsoldaten, de Huusmeister vom Bundesdaach oder die Nüggelle sorgten für gute Stimmung. Nur auf den Auszug der jecken Programmpunkte hatte der Zehnerrat ein wachsames Auge. Schließlich wurde die Fahne der Weiber schon einmal versehentlich mitgenommen. "Und das ist auf Dauer zu teuer", sagte die Vorsitzende Leonore Grell und schmunzelte.

Lengsdorf. Jecke Wiewer allerorten: Auch in der Kreuzberghalle in Lengsdorf. Dort brachte das Damenkomitee "Goldige Herzen" die rund 300 Frauen und Mädchen dazu, schon nach rund einer Stunde vor Begeisterung auf die Stühle zu steigen.

Seit 58 Jahren sorgen die jecken Damen rund um Präsidentin Christiane Lohr dafür, dass die Halle am Vortag des Wieverfastelovends proppenvoll ist. "Wir sind besonders stolz, dass wir immer das Programm aus unseren eigenen Reihen stellen", sagte Franzis Steinhauer. So kam zum Beispiel die Nummer "Bonanza" besonders gut beim Publikum an. Vier Cowgirls und Koch Hop-Singh begeisterten mit ihrem Lied.

"Die Damen haben eigens für ihren Auftritt Reitstunden genommen", scherzte Präsidentin Lohr. Besonders viele Lacher kassierte Gertrud Schell, deren selbst gezimmertes Holzpferd kaum zu bändigen war. Sie feierte auf der Sitzung ein ganz besonderes Jubiläum, denn Schell ist seit 40 Jahren aktives Mitglied bei den Goldigen Herzen. Dafür wurde sie vom Festausschuss Bonner Karneval mit dem Orden in Gold des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel ausgezeichnet.

Kessenich. Eifrig geschunkelt und gesungen wurde auch im Margarete-Grundmann-Haus. Die Mitarbeiter der Altenbegegnungsstätte präsentierten den rund 100 Senioren ein "Karnevalsmenü", so die Leiterin Sibylle Dahmen.

Zur Vorspeise tanzten die Poppelsdorfer-Schloss Pänz, als Hauptgang traten die "Girls vom Grundmann-Haus" mit verschiedenen Nummern auf, und als Dessert gab''s die Godesberger Stadtsoldaten.

Röttgen. Der große Saal der Andreas-Hermes-Akademie war eigentlich schon wieder zu klein für die Karnevalsfeier des Röttgener Festauschusses. Denn rund 200 Narren füllten den bunt geschmückten Raum. Um so lauter waren die Jubelstürme als pünktlich um 15.11 Uhr das junge Regentenpaar mit der Prinzengarde Rot-Weiß Röttgen einmarschierte.

Die Jecken begrüßten "ihre Lieblichkeit" Anna I. allerdings alleine - an Weiberfastnacht hatte ihr Prinz Benedikt I. schließlich nichts zu sagen. Viele Worte waren auch nicht nötig, denn wenig später eröffnete die hauseigene Gruppe "Schwaadschnüsse" mit einem Schwanensee-Tanz das Programm: In pinken Tüllröcken und weißen Strumpfhosen begeisterten sie das Publikum und drehten schwungvolle Pirouetten zu Liedern wie "Die Vögelein vom Titikakasee" oder "Die Nussknackersuite".

Dransdorf. In der Dransdorfer Lambertusstube tanzte hingegen das Damenkomitee "Laach Duwe" auf Tischen und Stühlen. Denn gleich zu Beginn der "Weibersause" brachten die Frankfurter "Crazy Cats" die Stimmung zum Kochen. Das Duo hatte nämlich vom Schlager bis zum Oldie alles im Repertoire.

Und so sangen die rund 90 Karnevalsfreunde kräftig mit. Ruhiger wurde es auch nicht als kurz danach die Haufrauen "Billa und Zilla" in Putzmontur auftraten.

Denn die Eigengewächse sorgten mit dem Sketch "Ein Zwiegespräch" für großes Gelächter: Während Zilla stolz ihren neuen Duft "4711, Eau de Cologne" präsentierte, roch Billa lieber nach "1320" - zweimal Bohnensuppe 6,60 Euro.