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Elf mal elf Jahre mit Höhen und Tiefen

Elf mal elf Jahre mit Höhen und Tiefen

Die Sternschnuppen feiern als älteste Karnevalsgesellschaft von Bonn ihr 121-jähriges Bestehen.

Duisdorf. Elfmal elf Jahre sind viel, aber nicht zu viel, so lange das Herz im Takt des Fastelovend schlägt. "Drömm nötz die Zigg su lang se dir jejevve es, et Levve dat es keine Meß, su lang du druß et Beste mähs", dichtete Fritz Specht, Literat der Karnevalsgesellschaft Sternschnuppen von 1890, am Samstag zu später Stunde anlässlich des karnevalistischen Wiegenfestes seiner KG, der ältesten von Bonn.

Die machte wirklich das Beste aus ihrer ersten Kostümsitzung seit 1992, die sie in die Mehrzweckhalle Schmittstraße abhielt. Rund 80 Jecken feierten mit, später kamen noch einige dazu: Ein Teil der Bonner Stadtsoldaten, die mit Prinz Christoph I. und Bonna Karin IV. einmarschierten, blieb nach dem Auftritt im Saal.

Linktipp: Nähere Informationen unter sternschnuppen-bonn.de.Neben Prinz und Bonna und anderen Tollitäten gratulierte auch das Damenkomitee Honigsmöhne: Die Frauen sangen ihren Sessionssong "Wir lieben Bonn" zur Melodie von "Movin' on" von Bananarama.

Daneben sorgten Willi Armbröster, das Männerballett "Die Tanzbienen", "Paar vum Weiher" und andere Gruppen für gute Geburtstagsstimmung. Als Klaus Monschau, Gardekommandant der Sternschnuppen, als Elvis Presley auftrat und Songs des King of Rock'n'Roll sang, tanzten die Leute vor der Bühne.

"Ich wünsche den Sternschnuppen vor allem, dass sie Nachwuchs bekommen, bei den Jugendlichen wie bei den Erwachsenen", sagte Dieter Hardt, König der Duisdorfer Hubertusschützen und KG-Mitglied seit 1984, der mit seiner Frau Maria und einigen Schützenbrüdern zur Sitzung gekommen war.

Sie wollten seinem Enkelkind beim Auftritt der Sternschnuppen-Kindertanzgarde zuschauen. Die Duisdorfer Weinkönigin Verena Zimmer, in zivil zu Gast, schloss sich dem an: "Ich wünsche der KG, dass sie bald wieder eine Erwachsenentanzgarde hat und dass es bergauf geht."

Dem 121 Jahre alten Verein, der Größen wie Willi Millowitsch und Heinz Rühmann zu seinen Ehrensenatoren zählt, gehe es schon wieder besser, meinte der Vorsitzende Felix Nettekoven. "Wir haben wieder über 100 Mitglieder."

Nach dem Krieg seien die Sternschnuppen eine der größten KGs in Bonn gewesen, aber danach ging die Mitgliederzahl zurück, weshalb in den 90ern die Karnevalssitzungen eingestellt wurden.

Doch die Durststrecke ist vorbei: "Weil es so gut gelaufen ist, wollen wir in Zukunft weitere Sitzungen machen." Man wisse übrigens, dass die Bonner Stadsoldaten älter sind als die Sternschnuppen. "Aber die sind eher ein Corps mit militärischen Strukturen, wir eine Gesellschaft."