1. Narren-News
  2. Hardtberg

Zoch in Dransdorf: Hier gefällt's sogar Cäsar und Brutus

Zoch in Dransdorf : Hier gefällt's sogar Cäsar und Brutus

Beim Dransdorfer Zoch und der Kamelleparty im Festzelt bleibt alles friedlich. Tausende Jecke feiern auf den Straßen.

Groß und Klein feierten ausgelassen und vor allem friedlich – so sollte es sein. Das Schreckensszenario, das die Große Dransdorfer Karnevalsgesellschaft 2015 nach dem Zug im Festzelt erleben musste, wiederholte sich am Samstag nicht. Auch dank des Sicherheitspersonals, das den Einlass regelte. „Die machen einen tollen Job“, fand der Dransdorfer Prinz von 2015, Heinz Klein. Auch sein Bruder, der GDKG-Vorsitzende Wilfried Klein, war sehr zufrieden: „Auf ein Neues 2017!“

Der Zug am Nachmittag lief wie geschmiert, von der üblichen zehnminütigen Verspätung abgesehen. Mehr als 60 Gruppen gingen dem Dransdorer Dreigestirn voraus. Die Kettelerschule brachte ihre Schäfchen ins Trockene, die Dransdorfer Vegas Girls warnten: „Glücksspiel kann süchtig machen“, und die Fußgruppe um Wilfried Klein prangerte die Schmiergeldaffären der Fifa an – nur um dann selber Euros zu verteilen. „Wir holen die WM nach Deutschland“, beschloss Klein. Ob das mit Schokoladengeld funktioniert?

Sie wurden auch von Cäsar und Brutus begrüßt, die am Straßenrand in einer selbstgebauten Loge standen. „Wir sind aus Rom angereist, um uns das Treiben hier mal anzuschauen“, erklärten sie. Eine andere Hoheit war Mats, sechs Monate alt – sein Schnuller mit BVB-Logo deutete an, nach wem er benannt ist. Er hatte ein putziges Königskostüm an und war ganz entspannt. „Wir haben in Kessenich geübt, das hat gut funktioniert“, sagte seine Mutter Birgit. Wird das der Dransdorfer Karnevalsprinz 2050? „Eher der von Bonn.“

Noch mehr Majestäten, oder besser Tollitäten, traf man auf der Bühne gegenüber dem Festzelt an. Die Rheinprinzessin, das Meckenheimer Prinzenpaar und Birgit I. (Russmann) beobachteten den Zug. Letztere hatte die wohl weiteste Anreise des Tages: Sie ist die aktuelle Karnevalsprinzessin von Swakopmund in Namibia. „Ich bin in der vierten Generation in Namibia“, berichtete die Tollität aus Afrika. Dort, in der ehemaligen deutschen Kolonie, werde genauso Karneval gefeiert wie hier auch, sagte sie – allerdings im Juni. Vielleicht wird das ja die nächste GDKG-Außenstelle.

Auch Bonns ehemaliger Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und seine Frau Hanne waren auf der Bühne und genossen das Treiben ganz privat. Sein Nachfolger Ashok Sridharan feierte derweil bei seinem Dransdorfer CDU-Parteifreund Holger Henges. Er erhielt dort auch eine unfreiwillige „Dusche“: Eine Tänzerin von Rot-Schwarz Endenich stürmte mit einem „Oh, da ist ja der OB“ auf ihn zu und überschüttete ihn mit Popcorntütchen.