1. Narren-News
  2. Hardtberg

Karnevalssitzung bei der Awo Duisdorf: Viele Reden, aber kein Radau

Karnevalssitzung bei der Awo Duisdorf : Viele Reden, aber kein Radau

Die kleinste Bonner Karnevalssitzung bei der Arbeiterwohlfahrt in Duisdorf ist nicht kleinzukriegen. Genauso wenig wie deren Sitzungspräsident Toni Mai.

Der 93-Jährige spulte am Montagnachmittag sein Programm in der Alten Schule Duisdorf ebenso routiniert ab wie in all den Jahren zuvor. Von Altersmüdigkeit keine Spur. Und wieder waren Karnevalisten aus der ersten und zweiten Garde gekommen, denn einem Toni Mai abzusagen, würde sich vermutlich selbst ein Bernd Stelter nicht trauen. Also war der Star-Redner wieder da und nahm wie jedes Jahr als einzige Gage einen Teller Bockwürstchen mit Kartoffelsalat und eine Dose Haribo an.

Stelter hatte in seinem Vortrag vor allem die Pannen von US-Präsident Donald Trump auf dem Kieker, aber auch die Kicker aus Italien und Holland bekamen ihr Fett weg. Stelter versprach übrigens am Rande der Sitzung, auch einmal die Ur-Bönnschen bei ihren monatlichen Treffen zu besuchen.

Weitere bekannte Redner gaben sich die Klinke in die Hand: Hermann Rheindorf alias Ne Schwaadlappen erzählte munter über seine Erlebnisse, Many Lohmer sang vom träumenden Bonn, Grandseigneur Willi Armbröster reimte verkleidet als Geldbriefträger, was das Zeug hielt, und Andreas Marquard erzählte als Pilgerin von einer munteren Wallfahrtsreise. Am Ende stellte sich heraus, dass er gar nicht in Kevelaer angekommen war, sondern in den Samba-Express nach Rüdesheim gestiegen war. Marquard, der Toni Mai in seinem Heimatort Dernau kennengelernt hatte, war auch schon zum vierten Mal „für lau“ gekommen, die Jahre zuvor aber in seiner Paraderolle als Mariechen.

Das Geheimnis der Awo-Sitzung: Hier passen nur 35 Zuhörer in den Saal, die vornehmlich über 60 Jahre alt sind. Radau und laute Musik gibt es nicht. Die Atmosphäre eines Familientreffens genossen weitere Gäste wie das Dransdorfer Prinzenpaar Manfred I. und Ina I. samt Equipe. Auch die Kinderprinzessin Luise I. aus Alfter machte Toni Mai ihre Aufwartung.