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Prunksitzung in Eudenbach: Im Oberhau blieb kein Auge trocken

Prunksitzung in Eudenbach : Im Oberhau blieb kein Auge trocken

Die Karnevalsgesellschaft „Spitz pass op“ feiert ihre Prunksitzung mit Musik, Tanz und Büttenreden im Gürzenich von Eudenbach.

Was haben Schottland und der Oberhau gemeinsam? Es sind tatsächlich die tanzenden Männer im Schottenrock. Diese tolle Gemeinsamkeit erlebten zahlreiche Jecken im Eudenbacher Narrentempel Mehrzweckhalle zum Auftakt der Prunksitzung der KG „Spitz pass op“.

Die Halle bebte, als das Männerballett „Nit fööhle, sons klatsch et“ mit dem Elferrat und dem Spielmannszug zu schottischer Musik auf die Bühne zog. So ein Auftakt hob die Stimmung in höchste Gefilde und das sollte sich bis zum späten Abend auch nicht ändern. Der Blick auf das Programm zeigte einen gelungen Mix aus hochkarätiger Comedy Show, Büttenrede, Musik und atemberaubender Tanzakrobatik. Lachen, schunkeln, klatschen – danach stand den Eudenbacher Jecken der Sinn.

Ein dreifaches „Spitz pass op“ galt dem Jubelprinzenpaar Wilbert Fuhr und seiner Fraun Annelore. 1970 wurden Wilbert I. und Annelore I. als Tollitäten gefeiert und erlebten eine fulminante Session. Wilbert Fuhr erinnerte sich: „Der Karneval hat sich wie alles im Leben in 50 Jahren total verändert. Als wir Prinzenpaar waren, musste meine Frau sich ein Kleid kaufen oder selbst schneidern, ein Prinzessinnenkleid gab es noch nicht, zum Glück aber ein Prinzenkostüm“.

Lob an die Helfer der Prunksitzung

Auch der Karneval an sich habe sich ziemlich verändert, sagte Fuhr. „Die Prunksitzungen waren bestückt mit Büttenrednern, heute sind 30 bis 40 Bands im Kölner Raum unterwegs, man feiert Party“. Früher hätten zudem alle Mitglieder einer KG bei Karnevalsveranstaltungen mitgeholfen. Heute stemme das nur noch der erweiterte Elferrat und Freunde der KG. „Dafür ein herzliches Dankeschön“, richtete Fuhr sein Lob an die Helfer der Prunksitzung. Noch heute allerdings sei der Karneval ein gesellschaftliches Ereignis und Brauchtum.

Büttenredner „Schwadlappe“ alias Hermann Rheindorf nahm das Jubelprinzenpaar auch gleich ins Visier. So sollten sich einst Männer in zwei Schlangen aufteilen. Die eine Schlange galt den Männern, die zu Hause von ihren Frauen bevormundet wurden. „Die Schlange reichte bis in die nächste Straße“. In die andere Schlange sollten sich jene einreihen, die eben nicht gegängelt würden. „Und da stand nur einer: nämlich der Wilbert Fuhr“, gab der Schaderlapp an. Auf die Frage, warum Wilbert Fuhr nun ausgerechnet dort anstünde, habe dieser geantwortet: „Meine Frau hat gesagt, ich soll mich da anstellen“. Der Saal tobte.

Der Jubelprinz wird allerdings galanter mit seiner Prinzessin umgehen, als Schwadlappe selbst. Dieser habe einst einer Frau gesagt: „Du hast eine Figur wie ein Schwimmbad“. Wie er das meine, wollte die Frau wissen. „Ist doch klar: breites Becken und Rettungsringe an der Seite“. Wenn der Oberhau feiert, bleibt eben kein Auge trocken. Weiter ging es durch den Abend mit viel Klamauk und bester Laune. Die Beckendorfer Knallköpp, Holliewald Comedy, de Knubbelich vum Klingelpütz oder Kurt Kokus – sie alle brachten den Saal zum Kochen.