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Närrisches Strafgericht: Keine Gnade für den Königswinterer Bürgermeister

Närrisches Strafgericht : Keine Gnade für den Königswinterer Bürgermeister

Auch bei der neuen Staatsanwältin kann Bürgermeister Peter Wirtz nicht landen: Das Gericht der Küzengarde bleibt streng, er muss sich freikaufen. Andrea Milz droht Ungemach.

Oh, Mann, diese Frauen. Die Karnevalsgesellschaft Küzengarde hatte in dieser Session nicht nur erstmals mit Christa Sülzen eine Sitzungspräsidentin. Eine weitere Frauen-Premiere folgte beim Narrengericht der Küze: Neben dem erfahrenen Richter Klaus Weber ersetzte Neu-Staatsanwältin Petra Heinekamp Fritz Wenzel, der sowohl als Sitzungspräsident als auch als Staatsanwalt in karnevalistische Rente getreten ist. Sollte Bürgermeister Peter Wirtz geglaubt haben, das zur Hälfte weiblich besetzte Gericht um den Finger wickeln zu können, so hatte er sich schwer getäuscht. Aber: Strafmildernd wirkte sein freiwilliges Erscheinen vor Gericht im Restaurant Weinmühle.

Ansonsten gab's harsche Kritik: Nicht ein einziges Mal in dieser Session habe er sich bei den Küzen gezeigt, weder bei der Kostüm- noch bei der Senioren- oder bei der Wieversitzung. Zudem: Schwer kreideten die Küzen ihm an, dass ihm bei der Verleihung des Bürgermeister-Ordens das Bier ausgegangen war. „Das geht gar nicht“, musste sich das Stadtoberhaupt im Gerichtssaal sagen lassen. Der Bürgermeister im Gardekostüm wollte die Staatsanwältin bezirzen – ohne Erfolg. Dann öffnete er seine Privatschatulle. Die Rettung.

Währenddessen machten die Gardisten der Küze draußen „Jagd“ auf Sünder; viele von ihnen gaben das Strafgeld sofort und gern, fließt die Spende doch in die Schatulle der Küzen, aus der etwa die Seniorensitzung bezahlt wird. Andere stellten sich freiwillig dem Gericht. Nicht blicken ließ sich Staatssekretärin Andrea Milz, die diesmal auch nicht bei Küzen-Sitzungen gesichtet worden war. „Im nächsten Jahr muss sie bluten.“ Da helfen ihr auch nicht die Auftritte mit der Bürgermeister-Riege an Weiberfastnacht, war sich die Truppe um Küzen-Vorsitzenden Marc Heinekamp sicher.

Ebenfalls freiwillig begaben sich Willi Sülzen und Jeanette Bitter vor Gericht. Seit 50 Jahren betreibt die Familie den Turmhof. Das Prinzenpaar 2015/16 aus Niederdollendorf hat sogar einen eigenen Jubiläumsorden kreiert, den die Ex-Tollitäten den Küzen ebenso wie eine Geldspende überreichten. Nach der Gerichtsversammlung wurde traditionell Kartoffelsuppe serviert.