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Sitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft: Marathon-Party im Gürzenich von Königswinter

Sitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft : Marathon-Party im Gürzenich von Königswinter

Die Große Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) bietet in der Aula der Jugenddorf-Christophorusschule eine Sitzung auf höchstem Niveau. Jecke feiern bis nach Mitternacht mit Büttenrednern, Bands und den Eigengewächsen der KG.

Was für eine Superjeilezick: „Brings“ heizte nach Mitternacht bei der Kostümsitzung der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) in der ausverkauften CJD-Aula den Gästen mit ihren Hits noch einmal ordentlich ein. Mehr als fünf Stunden Sitzungsmarathon lagen da bereits hinter den Jecken. Und sie waren nicht kleinzukriegen, sondern drehten noch einmal ordentlich auf, standen auf den Stühlen, wibbelten im Takt, sangen mit bei den Hits der Kult-Band. Die Besucher standen Kopf: „Brings“ hatte Comedian Dennis aus Hürth mitgebracht, der mit Stephan Brings Titel sang wie „Et jeilste Land“.

Einzug mit Drachenfelsfünkchen und Drachenfelsgarde

Et jeilste jecke Land weit und breit war zweifellos an diesem Abend die Arena der GKKG, in der Musik, Bütt und Tanz sich abwechselten. Alles war dabei, für jeden Geschmack. Und das Publikum präsentierte sich in Hochform von Minute eins an. Sitzungspräsident Guido Hoffmann und der Elferrat hatten beim Einzug schon das Schönste der GKKG im Schlepptau: die Drachenfelsfünkchen und die Drachenfelsgarde. Später begeisterten auch die Drachenfelsperlen und die Powerhexen als tolle Eigengewächse.

Guido Cantz als "Butler" des Präsidenten

Dann kündigte Präsident Hoffmann an: „Rotes Sakko, rote Hose, blondes Haar – hier kommt Guido Cantz.“ Und der Mann für alle Fälle, Stammgast der GKKG, fragte in den Saal: „Ist die Weste da?“ Dann rief er seinen Namensvetter zu sich, verpasste ihm das eilig auf die Bühne gebrachte graue Kleidungsstück. „Das Modell Andante.“ Der Hintergrund: Hoffmann hatte sich erst kurz vor der Sitzung umziehen können, vermisste seine Weste, schickte jemanden nach Hause. Bei dem Einzug war das vergessene Teil aber noch nicht aufgetaucht. Cantz bekam das mit und machte seinen Ulk aus der Ankleidezeremonie, quasi als Butler des Präsidenten.

Überhaupt: „Das müsst Ihr mir versprechen. Macht ein bisschen Quatsch, auch im Alltag“, rief er die Besucher auf. Er fragte: „Sind Düsseldorfer da?“ Nein, ein Sauerländer meldete sich. „Ach, das ist die gehobene Mittelschicht von Merz.“ Bei seinem jecken Rundumschlag meinte er: „Friedrich Merz mit 63 Jahren als Hoffnungsträger der CDU auf den Schild zu heben ist so, als würde der 1. FC Pierre Littbarski wieder aufstellen.“ Zum Schluss trug er ein gerade erst notiertes Gedicht vor, in dem er bedeutende Karnevalskünstler verewigte: „Der war süper.“ Das Publikum stand auf, applaudierte ihm und auch den alten Haudegen des Karnevals.

"Ne bergische Jung" ist wieder da

An diesem Abend absolvierte ein solches Edelgewächs, als „Ne bergische Jung“ bekannt, seinen ersten Auftritt nach langer Pause. „Es ist die erste große Sitzung seit sechs Jahren“, sagte Willibert Pauels, der Diakon aus Engelskirchen, der als Kabarettist aktiv ist und aus seinen Büchern liest. „Künftig werde ich etwa 20 Auftritte in der Session machen. Ich gehe nur noch dahin, wo es schön ist.“ Zum Beispiel nach Königswinter. Die Charly-Müller-Band empfing ihn auf der Bühne mit „Tochter Zion“. Er war gerührt. In seinem köstlichen Vortrag zitierte er auch „et Botterblöömche“, das ihm einst den Rat gab: „Kauf Dir ne Kirche, mach Dich selbstständig.“ Pauels: „Humor steht über den Dingen. Humor ist der Bruder der Religion.“

Raketen für "Kasalla" und "Paveier"

Herrlich auch Lieselotte Lotterlappen alias Joachim Jung, die sich durch den Saal „kämpfte“ und Besucher auf die Schippe nahm. Das Publikum lachte sich schlapp. Herrlich die Bands. Hoffmann kündigte an: „Sie sind us kölschem Holz.“ Das waren natürlich die „Klüngelköpp“, die den Besuchern die Sterne vom Himmel holten. Ihr Trommelwirbel war grandios. Und die 4711-Taufe fehlte auch nicht. Raketen für sie, aber auch für die junge Band „Kasalla“ und die „Paveier“, mit denen die Jecken durch die Nacht tanzten und sangen. „Mensch, seid Ihr gut“, rief Sänger Sven Welter. Die Hennefer Stadtsoldaten wurden gefeiert und das Prinzenpaar Michael II. und Melanie I. aus der Altstadt. Heinz Schulte von der Kölner Altstädter KG staunte: „Ich bin im Gürzenich von Königswinter. Was Ihr auf die Beine stellt, großes Kompliment.“ Ein Ritterschlag.